JHV 3.2.2019

„Macht weiter, wir brauchen euch“

Frankfurter Jahreshauptversammlung

Die Frankfurter Jahreshauptversammlung fand am 3. Februar im Haus Gallus statt, dort, wo seinerzeit der Auschwitzprozess stattfand, den der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gegen viele Widerstände anstrengte und der von Dezember 1963 bis August 1965 stattfand.

Eigentlich handelte es sich um eine „Routine-Versammlung“, es standen keine Wahlen an, die üblichen Berichte sollten abgegeben werden und die Planung für 2019 beraten werden. Die Teilnehmer*innen hatten jedoch das Vergnügen, eine knappe Stunde Grußworten zu lauschen, die die zahlreich erschienenen Gäste hielten. Es waren Vertreter*innen der Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und DKP anwesend. Ferner besuchten uns Vertreter*innen aus dem Spektrum der Organisationen, mit denen wir die Zusammenarbeit mehr oder weniger lange pflegen, darunter DFG/VK, Freidenker oder Rosa-Luxemburg-Stiftung und erstmals ein Vertreter der örtlichen Seebrücke. Auch aus der Kulturszene gab es Grußworte, von Schauspielerin und Musiker. Jede*r derjenigen, die uns grüßten, wies darauf hin, wie wichtig unsere organisatorischen Anstrengungen im Protest gegen das Auftreten der AfD während des hessischen Landtagswahlkampfes im vergangenen Jahr war. Aus jeder der Grußworte ging hervor, dass die VVN-BdA als Bindeglied, Vermittler und Initiator für das politisch vielfältige und differenzierte Spektrum eine sozusagen natürliche Rolle spiele, wegen ihrer Tradition und wegen ihrer aktuellen Politik. Grammatisch benutzten übrigens die meisten Gäste die Formulierung der VVN-Bund der Antifaschist*innen, sie sind also in ihrer Wahrnehmung unserer Rolle schon längst in der Gegenwart angekommen. So wurde die Seele unserer Aktiven gestreichelt, allerdings waren die Ansprachen auch Auftrag und Erwartung, noch mehr zu tun, damit eine vielfältige, bunte und breite Bewegung gegen faschistische, rassistische und menschenverachtende Auftritte in Frankfurt weiterbestehe und ausgebaut werden möge.

Diese Erwartungen schlugen sich entsprechend in der Planung für dieses Jahr nieder: Frieden (80 Jahre Beginn des 2. Weltkriegs), also Mobilisierung zum Ostermarsch und für den Antikriegstag, Erinnerungsarbeit durch unsere Reihe „Erzählcafé“, Befreiung mit der Forderung nach einem Feiertag am 8. Mai, Lesung anlässlich der Erinnerung an die Bücherverbrennung am 10. Mai, Gedenken der Opfer der Pogromnächte vom 9. bis 11. November. Erstmals ist es uns gelungen, eine „antifaschistische Filmreihe“ gemeinsam mit Frankfurter Jugendorganisationen zu planen, die von Januar bis August insgesamt sieben Filme jeweils in den Räumen einer der beteiligten Jugendorganisationen präsentiert.

Es gibt viel zu tun, wir werden weitere Aktive finden müssen, damit die Erwartung an uns, die ja auch unsere eigene ist, erfüllt werden können. Resonanz und Bestätigung zu erhalten, helfen dabei.

 

„Die anwesenden Mitglieder haben mit großer Mehrheit nachfolgende Beschlüsse gefasst.“

Solidarität mit Seda Basay-Yildiz
Beschluss Solidarit„t mit Seda Basay-Yildiz

INITIATIVANTRAG Gemeinsam gegen die  NPD
Beschluss Gemeinsam gegen die NPD

1 ANTRAG Frieden
1 Beschluss Frieden

2 ANTRAG GEGEN RECHTS
2 Beschluss GEGEN RECHTS

3 ANTRAG Grundgesetz verteidigen und anwenden
3 Beschluss Grundgesetz verteidigen und anwenden

4 ANTRAG Mitglieder werben
4 Beschluss Mitglieder werben

5 ANTRAG SpenderInnen gewinnen
5 Beschluss SpenderInnen gewinnen