8. Mai 2025
4. März 2025
Der 8. Mai 1945 verpflichtet:
Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus!
Am 8. Mai 2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Angriffs- und Vernichtungskriegs, der vom faschistischen Deutschen Reich begonnenen wurde. Doch die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung verstand sich als Opfer: Sie haben den Krieg erlebt als Zerstörung ihrer Heimat durch die Bomben der Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition. So verstanden sie dieses Ereignis auch kaum als Befreiung vom Faschismus.
Hoffnung auf demokratischen Neuanfang
Für die Verfolgten und Opfer des Nazi-Regimes, die Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer, für diejenigen, die vor den Schergen des deutschen Faschismus in die Emigration gehen mussten, für all die galt der 8. Mai 1945 als Befreiung vom Faschismus.
Sie waren es, die unmittelbar nach Kriegsende mit dem Wiederaufbau begannen. Sie sahen die Chance, ein neues, friedliches Deutschland aufzubauen, demokratisch und frei vom Faschismus, ohne Militarismus, ohne den Einfluss der mächtigen Monopole, die an diesem Krieg verdient hatten. Ermutigt wurden sie durch die Beratungen der Anti-Hitler-Koalition, die im August 1945 zum Potsdamer Abkommen führten.
Die Gründung der Vereinten Nationen und die einmütig verabschiedete Charta gab den Völkern der Welt Mut und Hoffnung, dass zukünftig eine Welt des Friedens möglich würde, in der alle Völker die gleichen Rechte und demokratischen Freiheiten genießen können.
Diese Hoffnung spiegelt sich in der Hessischen Verfassung und dem Grundgesetz wider.
Ein anderer Verlauf
Schnell, viel zu schnell mussten diese Hoffnungen begraben werden. Die Chancen wurden vertan. Der Kalte Krieg beherrschte über ein halbes Jahrhundert das globale Kräfteverhältnis. Die USA entfesselten Kriege in Korea und Vietnam. Die Mehrheit des Bundestages entschloss sich zur Wiederbewaffnung, gegen großen Widerstand aus der Bevölkerung. Die Bundesrepublik trat anschließend der NATO bei. Betrachten wir diese Entwicklung aus heutiger Sicht, darf getrost gefragt werden: Wie konnte all das passieren, gegen die Lehren der jüngeren Geschichte, wider besseres Wissen, entgegen jeder Vernunft. Aktuell zählen wir über fünfzig kriegerische Auseinandersetzungen.
Blicken wir auf die politische Entwicklung in Deutschland und in Europa, so stellen wir mit Entsetzen fest: faschistische, antidemokratische und rassistische Einstellungen nehmen dramatisch zu. Die Verharmlosung des Naziregimes und seiner ungeheuerlichen Verbrechen ist kein Tabu mehr. Die AfD als dessen parteipolitischer Ausdruck feiert einen Wahlerfolg nach dem anderen.
All dies hat sich gegen den Widerstand demokratischer und friedliebender Kräfte vollzogen. Doch die Kontinuität der Ideen einer demokratischen, freien und friedlichen Welt ist nicht gebrochen, wenngleich sie heute keine mächtige Stimme hat.
Antifaschistische Werte heute
Der 8. Mai 2025 ist uns Anlass, nicht nur an die Chancen und Hoffnungen zu erinnern, sondern an die damaligen antifaschistisch-demokratischen Ideen anzuknüpfen: Gelänge es, den Grundätzen der Charta der Vereinten Nationen Geltung zu verschaffen, kann „eine Welt des Friedens und der Freiheit“ aufgebaut werden, wie es die KZ-Häftlinge von Buchenwald, die sich im April 1945 selbst befreit hatten, formuliert hatten.
In diesem Sinne fordern wir
• Friedensfähigkeit und Diplomatie statt Kriegstüchtigkeit und Aufrüstung
• Verbot der AfD
• Investitionen in Klimaschutz, Gesundheit und soziale Sicherheit, Bildung, Rente, statt in Rüstung
• Der 8. Mai muss Feiertag werden!
Am 8. Mai laden wir die Frankfurter Bevölkerung ein, gemeinsam den Tag der Befreiung zu feiern – mit einem vielfältigen Programm auf dem Römerberg. Zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen werden dabei sein.
Frankfurt wird ein Blumenmeer:
Jede und jeder ist eingeladen, sich am Tag der Befreiung zu beteiligen: Leg am 8. Mai eine Blume an einem Stolperstein oder an einem Gedenkort nieder.
Gedenkobjekte: https://www.frankfurt1933-1945.de/topografie/aktueller-plan/filterthemaaktuell/gedenken
Stolpersteine: https://www.stolpersteine-frankfurt.de/de/dokumentation
Diesen Aufruf unterstützen (Stand 15.02.25):
ANPI: Associazione Nazionale Partigiani d’Italia – Verband der PartisanInnen Italiens, Frankfurt | Arbeiterkommunistische Partei Irans | Club Voltaire | Die Linke, Fraktion im Römer | Die Linke, Kreis Frankfurt | DKP: Deutsche Kommunistische Partei, Frankfurt | Ettie-und-Peter-Gingold-Initiative | FJR: Frankfurter Jugendring | Frauenverband Courage, Gruppe Frankfurt | Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt | Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/ Freundeskreis | LAGG: Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim | Linksjugend [’solid] Frankfurt | NaturFreunde Frankfurt | Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen. Forum für Bildung und Analyse | SDS: Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband Frankfurt | Seebrücke Frankfurt | Türkisches Volkshaus Frankfurt | VVN-BdA: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Frankfurt | ZMD: Zentralrat der Muslime, Hessen
Bitte erklärt eure Unterstützung an frankfurt@vvn-bda.de
Unsere Aktivitäten für den Tag der Befreiung kannst Du auch finanziell unterstützen:
IBAN: DE72 5005 0201 0200 8201 76, Frankfurter Sparkasse,
VVN-BdA, Kreis Frankfurt, Stichwort „8. Mai 2025“
Herzlichen Dank.