Grußwort der Rosa-Luxemburg-Stiftung Club Wetterau

18. Juli 2021

Liebe Kammerad*innen!
Wohl wahr: Schauen wir auf die Groß-BRD-Realität, feiern kann einem schon vergehen…
Doch nein, wir stecken den Kopf nicht in den Sand!
Wir erinnern uns beispielsweise an Ettie und Peter Gingold und Emil Carlebach und die vielen anderen Antifaschist*innen:
So zum Beispiel an Emil, der uns den Schwur der befreiten Häftlinge des KZ Buchenwald plastisch vermittelte: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung! Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!“
Und an Peter, der uns Mut machte: „Als ich auf die Welt kam, war ich Untertan von Kaiser Wilhelm und viele dachten, dieses Kaiserreich würde ewig bestehen. Als ich nach zwei Jahren zu laufen anfing, war das Kaiserreich verschwunden und die Weimarer Republik da; und die dauerte auch nur vierzehn Jahre. Dann kam das so genannte „Tausendjährige Reich“ der Nazis. Es lebte keine tausend Jahre. Ein klein bisschen haben wir dazu beigetragen, dass es nur zwölf Jahre dauerte und zerschmettert wurde. Dann glaubten wir wirklich, ein Drittel der Erde gehe unabänderlich, unweigerlich dem Sozialismus entgegen. 1989 war es auch verschwunden. Da begann ich meinen Freunden und Genossen zu sagen: Jetzt nicht wie Jammerlappen auf dieser Erde herumstehen, sondern nur noch darüber nachdenken und analysieren, wie so etwas geschehen konnte. Denn der erste Versuch eines Arbeiter- und Bauernstaates, die Pariser Commune, dauerte nur drei Monate, und Karl Marx jammerte nicht, sondern analysierte die Ursachen der Niederlage. Dann kam ein zweiter Versuch – auf deutschem Boden sogar -, der existierte immerhin 70 Jahre. Und der dritte Versuch – das könnt Ihr Euch vorstellen – der wird nicht so schnell verschwinden.“
Lernen wir aus unseren Fehlern und also feiern wir und kämpfen weiterhin gemeinsam für eine Welt des Friedens und des Sozialismus!
Peter Eickmann
Rosa Luxemburg Stiftung Club Wetterau