In Erinnerung an Lore Wolf

4. August 2023

Als Lore Winkler am 11. März 1900 im unterfränkischen Sommershausen geboren, zog sie mit ihrer Familie 1906 nach Höchst bei Frankfurt. Mit 15 Jahren organisierte Lore Wolf sich in der Gewerkschaft als sie während des 1. Weltkrieges in einer Munitionsfabrik arbeitete, später auch in der Naturfreundejugend; mit 19 Jahren wurde sie Mitglied der SAJ, der Sozialistischen Arbeiterjugend. Sie fand eine Anstellung als Stenotypistin in der Stadtverwaltung Frankfurt.
Ihre Arbeit war vielfältig – sie unterstütze Flüchtlinge und Teilnehmer der Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg und schloss sich in Paris der französischen Widerstandsbewegung, der Resistance an. Lore Wolf wurde in Folge eines Verrats verhaftet, an die Gestapo ausgeliefert, vom „Volksgerichtshof“ in Berlin am 18. Juni 1941 zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Festnahme wollte man vor allem von ihr wissen, wo Anna Seghers sich befand – Lore Wolf verriet ihre Freundin nicht. Fünf Jahre verbrachte sie in Einzelhaft – die meiste Zeit im hessischen Ziegenhain, sie widerstand den Verhören, der Folter und der Isolation und blieb ihren Überzeugungen ihr Leben lang treu und mit ihrer Freundin Anna Seghers bis zu deren Tod eng verbunden.

Lore Wolf starb am 4. August 1996 in Frankfurt am Main.

https://hessen.vvn-bda.de/lore-wolf/

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