Kutlu Yurtseven spricht an diesem Abend über das autobiografische Buch „Eine ehrenwerte Familie. Die Microphone Mafia – Mehr als nur Musik“, das er zusammen mit seinem Freund und Weggefährten Rossi Pennino geschrieben hat. Begleiten wird er seinen Vortrag musikalisch mit antirassistischen und antifaschistischen Rap-Texten. Über seine Band sagt er: „Microphone Mafia, die einzige ‚Mafia’, die die Welt braucht“.
Aufgewachsen im Schatten der Bayer-Werke, würdigen Kutlu und Rossi in ihrem Buch die erste Generation jener Arbeitsmigrant*innen, die alles gaben. Neben unbeschwerten Stücken prägen solche über die Brandanschläge der 1990er Jahre sowie über die NSU-Morde und -Anschläge das Repertoire der Band. Kutlu ist empört darüber, dass Politik sich nicht um die Betroffenen und um rassistische Strukturen in staatlichen Institutionen kümmerte, sondern im Umkreis der Opfer nach kriminellen Ausländermilieus suchte.
Die Zusammenarbeit mit Esther und Joram Bejarano ist ein besonderes Kapitel der Bandgeschichte, auch das wird an diesem Abend zur Sprache kommen.
Kutlu Yurtseven, geboren 1973, rappt auf Türkisch und Deutsch und ist Gründungsmitglied der Rap-Band „Microphone Mafia“. Seine Eltern kamen 1968 als Gastarbeiter nach Deutschland. Nach den NSU-Anschlägen beteiligte er sich an der Initiative „Keupstraße ist überall“ und wirkte am Theaterstück „Die Lücke“ des Kölner Schauspiels mit.
Eine Veranstaltung der VVN-BdA Frankfurt in Kooperation mit dem Club Voltaire.