Dr. Ulrich Schneider stellt an diesem Abend sein Buch „Arbeiterwiderstand im Dritten Reich“ (Papy Rossa-Verlag, Köln, 2024) vor und diskutiert über erinnerungspolitische Konsequenzen. Der Blick auf das faschistische NS-Regime wird heute ausgerichtet auf die „rassische“ Verfolgung. Wenn in der bundesdeutschen Geschichtsschreibung an den Widerstand erinnert wird, dann meint man damit vor allem die Wehrmachtsoffiziere des 20. Juli oder den studentischen Widerstand um die „Weiße Rose“.
Doch es waren zuallererst Frauen und Männer aus der Arbeiterbewegung, die sich dem Regime entgegenstellten. Deren Geschichte auch für heute lebendig zu halten, ist eine Aufgabe antifaschistischer Erinnerungsarbeit. Es geht um den Kampf gegen den aufkommenden Faschismus. Man half Verfolgten bei der Flucht, knüpfte Netzwerke oder klärte mit Flugblättern auf. Im Exil wurden Analysen zum Faschismus weiterentwickelt und ein antifaschistisch-demokratisches Deutschland für die Zeit nach der Befreiung geplant.
Dr. phil. Ulrich Schneider ist Historiker und Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) sowie Geschäftsführer der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/Freundeskreis.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem DGB Frankfurt.