Anna Marchisio & Donato Prosdocimo
Anna Marchisio und Donato Prosdocimo, Leidersbach, lesen aus Thomas Mann, Der Zauberberg, 1924
Tiefgründig und vielschichtig: ein Monstrum von einem Roman.
Mit seinem dritten Roman, nach Buddenbrooks und Königliche Hoheit, spaltete Thomas Mann die Meinungen: „Reißerisch!“ und „Widerlich!“, so einige Kritiker. Heute gilt Der Zauberberg allgemein als ein Meisterwerk an Stilvirtuosität und gekonnten Charakterzeichnungen. Dabei ist das Buch nur schwer einem Genre zuzuordnen: Es kann als Zeitroman, Bildungsroman oder auch als Parodie auf den Bildungsroman verstanden werden, auch als intellektueller oder metaphysischer Roman wurde es tituliert. Einig ist man sich immerhin darüber, dass der Autor mit diesem Werk die Tradition des modernen Romans mit begründet hat; er wird häufig in einem Atemzug mit Joyce’ Ulysses und Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit genannt. Der Held der Geschichte ist der junge Hans Castorp, ein ordnungsliebender und prinzipientreuer Mann, der zu Besuch in ein Schweizer Sanatorium kommt. Aus den drei Wochen, die er für den Aufenthalt geplant hat, werden sieben Jahre. In der morbiden Umgebung lernt er Vertreter aller Stände und verschiedene philosophische Grundhaltungen kennen, verliebt sich unglücklich und ist am Ende nicht mehr der, der er einmal war.
Hier geben wir eine kleine Passage aus der italienischen Ausgabe wider:
Quelle: Thomas Mann, Der Zauberberg. 18. Auflage, Frankfurt 1991
italienische Ausgaben: Thomas Mann, La montagna incantata, traduzione di Bice Giachetti-Sorteni, Milano: Modernissima, 1932; Milano: dall’Oglio, 1945; Milano: Ledizioni, 2019.
direkt zum Lesen:
http://www.cje.ids.czest.pl/biblioteka/Der%20Zauberberg%20Mann.pdf