antifa Erzählcafé
19. Juni 2023
Berufsverbote in den 1970er Jahren – drohen sie heute wieder?
Ein Gespräch mit Axel Seiderer
Politische Hintergründe und Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen
Nachdem Axel Seiderer 1974 seinen Dienst bei der Deutschen Bundesbahn antrat, erfuhr er bei einer Einführungsrunde von seinem Vorgesetzten, dass der Job bei der Bahn eine Stellung auf Lebenszeit sei. Dennoch verlor er seinen Beruf als Eisenbahner – aus politischen Gründen, weil er aktives Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) war. Er wurde, wie viele junge Menschen damals, Betroffener der undemokratischen staatlichen Praxis der Berufsverbote. Auf Initiative von Bundeskanzler Brandt fassten die Ministerpräsidenten der Länder 1972 den später „Radikalenerlass“ genannten Beschluss, mit dem Linke vom Öffentlichen Dienst ferngehalten bzw. durch Kündigung aus ihm entfernt werden sollten.
Axel Seiderer sagt heute: Ich habe mich richtig entschieden und bin halt nicht mehr bei der Bahn. Und er kann viel erzählen über die persönlichen Folgen für ihn, wie für viele andere vom Berufsverbot Betroffene. Über finanzielle Folgen, aber auch solche psychischer Natur und vor allem über die wichtige Rolle der Solidarität, ohne die man solche Kämpfe kaum bestehen kann. Und er kann darüber reden, dass die Gefahr eines der Praxis der `70er Jahre ähnlichen politischen Vorgehens heute durchaus wieder gegeben ist.
Eintritt frei!
Eine Veranstaltung der VVN-BdA Frankfurt in Kooperation mit dem Club Voltaire
am Donnerstag, 29.6.2023 um 19 Uhr
im Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt
Link zum Veranstaltungsflyer (KLICK)
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