Antifaschismus und die Geschichte der VVN
28. Januar 2023
mit
Katharina Stengel (Fritz Bauer Institut)
Cornelia Kerth (Bundesvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten)
Moderation: Veronika Duma
Diskussionsveranstaltung
Datum: 30.01.2023
Zeit: 18:30–20:00
Ort: Cas 1.802, Campus Westend
Der Begriff des Antifaschismus hat eine lange Geschichte und ist auch aktuell im politischen Diskurs präsent: Während die Social-Media Kampagne #DankeAntifa öffentlichkeitswirksam aufzeigt, wie Menschen in verschiedenen Kontexten rechten Kräften entgegentreten, erkannte die Berliner Finanzverwaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten 2019 die Gemeinnützigkeit ab.
Doch wie kam es dazu? Wie ist die Aberkennung der Gemeinnnützuigkeit vor dem Hintergrund der Geschichte der VVN zu beurteilen? Wie hängen der Begriff des Antifaschismus und die Geschichte der VVN zusammen? Welche (erinnerungs-)politischen Funktionen hatte die VVN von den 1940er Jahren bis in die Gegenwart? Welche Rolle spielte der Kalte Krieg für den Begriff des Antifaschismus in der VVN? Welche Kontinuitäten und Brüche im politischen Diskurs lassen sich von der Gründung der Organisation bis in die Gegenwart erkennen?
Über diese Fragen diskutiert die Historikerin Katharina Stengel, die am Fritz Bauer Institut zur Geschichte der VVN forscht, mit Cornelia Kerth, der Bundesvorsitzenden der VVN-BdA.
Katharina Stengel wird in ihrem Vortrag die Gründungsphase der VVN bis in die 1960er Jahre beleuchten. Die Organisation war der größte Zusammenschluss ehemaliger NS-Verfolgter in Deutschland, in dem unterschiedliche Verfolgtengruppen ihre Ziele und Forderungen vertraten. Mit den schärfer werdenden blockpolitischen Spannungen verlor die VVN an Rückhalt in Politik und Gesellschaft. Stengel blickt sowohl auf das Selbstverständnis der Akteur*innen als auch auf Zuschreibungen und Ausschlüsse vor dem Hintergrund des Kalten Krieges.
Anschließend wird Cornelia Kerth (per Zoom) die aktuellen Auseinandersetzungen um den Entzug der Gemeinnützigkeit erläutern. Dabei spricht Bundesvorsitzende über die Funktion der VVN in den verschiedenen Bundesländern, über die Rolle des Verfassungsschutzes sowie über die aktuellen politischen Debatten um den Begriff des Antifaschismus in Zusammenhang mit der VVN. Zudem beleuchtet Kerth Auswirkung des Entzugs der Gemeinnützigkeit auf die Arbeit der Mitglieder.
Eine öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Lehrveranstaltung »Antifaschismus. Geschichte, Bewegung, und Politik« an der Goethe-Universität Frankfurt. Mit freundlicher Unterstützung der Studienlounge des Historischen Seminars
Link zur LV: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/…/12297961474
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