Lange ist es Oberbürgermeister a.D. Peter Feldmann sehr schwer gefallen, öffentlich über seinen Vater Günter zu sprechen. Das hat sich erst im letzten Jahr mit seiner Autobiografie geändert.
Günter Feldmann hatte ein bewegtes Leben: aufgewachsen in Breslau, geprägt vom säkularen und reformerischen Judentum und der Gründung der SPD von den Urgroßeltern, verfolgt von den Nazis, interniert im KZ, geflüchtet nach Hamburg, Dänemark und Schweden, wo er sich der Exil-KPD anschloss. Nach dem Krieg wollte er voller Hoffnung ein sozialistisches Deutschland aufbauen, zuerst in der DDR. Zweifelnd verließ er diese und suchte sein Glück in einem israelischen Kibbuz. Die Welt der Psychologen und Pädagogen erweckte seine Neugier als ehemaliger Jugendleiter. Dies konnte er in Frankfurt am Main umsetzen, wo er Leiter der jüdischen Erziehungsberatungsstelle wurde und mit Falken und Jungsozialisten zusammenarbeitete.
Nach seinem Tod wurde im Frankfurter Ostend ein jüdisch-russisches Begegnungszentrum nach ihm benannt.
Eine Veranstaltung der VVN-BdA Frankfurt in Kooperation mit dem Club Voltaire.