Gedenken zum Jahrestag des Brandanschlags auf die Familie Genç in Solingen
Am 29. Mai 1993 wurde in Solingen die aus der Türkei stammende Familie Genç Opfer eines Brandanschlages von vier jungen Deutschen, die größtenteils zur Skinhead-Szene gehörten. Zwei Frauen und drei Mädchen, darunter die 9-jährige Hülya, starben. Vierzehn weitere Familienmitglieder erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Der Solinger Anschlag war 1993 der Höhepunkt einer Welle rassistischer Anschläge auf Migrant*innen in Deutschland. Im Jahr 1998 wurde in Bockenheim mit dem Hülya-Platz zum ersten Mal ein Platz nach einem Opfer von Neonazis benannt.
31 Jahre nach dem Anschlag, am Mittwoch, dem 29. Mai 2024 ab 17:00 Uhr gedenken wir der Toten und Verletzten von Solingen und auch der vielen Menschen, die in diesem Land Opfer von rassistischen Angriffen, Beleidigungen, Erniedrigungen, Denunziationen geworden sind.
In Redebeiträgen erinnern wir an diese Anschläge und Pogrome – z.B. an Rostock-Lichtenhagen und Mölln in den 90er Jahren, an die Mordserie des NSU und die Morde von Hanau im Jahre 2020 –, thematisieren die Haltung staatlicher Organe und zeigen Möglichkeiten auf, wie wir alle Formen von Rassismus und Diskriminierung in dieser Gesellschaft bekämpfen können.
Wir wissen, dass unser Zusammenleben nur gemeinsam und unabhängig von unserer Herkunft, Geschlecht und den Religionszugehörigkeiten gelingen kann. Dafür müssen wir all unsere Kraft bündeln!
Weitere Infos: https://hülya-platz.de/