VVN-BdA Stammtisch

12. April 2023

Mai – Monat des Gedenkens, Proteste und der Befreiung

Der Mai startet mit dem 1.Mai „Tag der Arbeit“ an dem die Gewerkschaften dazu aufrufen sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen und für einen höheren Lohn einzusetzen und es nicht dulden, dass die Inflation auf den Rücken von Arbeiter*innen ausgetragen wird. Zudem wird kritisiert, dass Milliarden für Waffen ausgegeben wird, statt für gute und gerechte Löhne für alle Arbeiter*innen.
Dass das nicht im Interesse der Rechten und Faschisten ist, dass zeigt der Überfall der Nazis am 2. Mai 1933 auf die Gewerkschaften. Sie wurden darauf hin verboten und verfolgt. Viele von ihnen wurden in Konzentrationslager deportiert. Es folgten Bücherverbrennungen im ganzen Land – in Frankfurt fand die Bücherverbrennung am 10.Mai 1933 auf dem Römerberg statt.
Daher ist es auch nicht verwunderlich das heute 2023 eine faschistische Partei wie die AFD sich gegen Gewerkschaften stemmt und von Rechtsextremen immer wieder Übergriffe auf Linke und Gewerkschafter*innen stattfinden.
Im Aufruf für Königstein steht: „Wir lassen es nicht unwidersprochen, dass sie gegen Vielfalt und Diversität polemisiert, rassistische Vorurteile verbreitet und den menschengemachsten Klimawandel leugnet.“

Lasst uns am Stammtisch darüber diskutieren, wie wir gemeinsam Widerstand mit den Aktivisten vor Ort organisieren und umsetzten können.

Egal wo sie auftreten, ob in Magdeburg, Wiesbaden oder am 05.-07.05.2023 in Königstein.
Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!

Wann: Mittwoch, 03. Mai 2023
Uhrzeit: 19 Uhr
Ort: Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, Frankfurt am Main

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„Kameraden, wir sind frei!“

11. April 2023

11. April 1945: Selbstbefreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald

Die Selbstbefreiung des Konzentrationslagers Buchenwald ist seit Jahrzehnten erinnerungspolitischer Streitpunkt. Oft wird die Selbstbefreiung als romantisierte Überhöhung und kommunistische Propaganda abgetan. Doch das illegale Internationale Lagerkomitee (ILK) in Buchenwald hatte schon 1943 begonnen einen Selbstschutz aus politisch zuverlässigen und militärisch erfahrenen Häftlingen aufzubauen.

Über Monate hinweg wurden Pistolen und Munition aus den Beständen der SS organisiert und an sicheren Plätzen deponiert. Die sowjetischen Häftlinge erstellten zahlreiche Brandflaschen sowie Hieb- und Stichwaffen aus ganz einfachen Materialien. Anfang 1945 gelang es sogar, bei der Räumung eines Evakuierungstransportes ein komplettes Maschinengewehr in das Lager zu schmuggeln.

So bereitete man sich praktisch darauf vor, die Häftlinge bei einer befürchteten Vernichtung des Lagers beim Vormarsch der Alliierten zu schützen. Ein bewaffnetes Vorgehen gegen die SS war jedoch erst möglich, als die Alliierten auf das Lager vorrückten, ein Großteil der SS geflohen war und sich dadurch das Kräfteverhältnis zugunsten der Häftlinge verschoben hatte.

Als in der Nähe des Lagers Spitzen amerikanischer Panzerkräfte eintrafen, erteilte das ILK am 11. April 1945 um 14.30 Uhr dem Leiter der Militärorganisation den Befehl zum Aufstand. Die bewaffneten Kampfgruppen der Häftlinge erstürmten das Haupttor, schalteten den Strom im Stacheldrahtzaun ab, besetzten die Bewachungstürme und eroberten Waffen. Um 15.15 Uhr verkündete der Lagerälteste: „Kameraden, wir sind frei!“ Die bewaffneten Häftlinge nahmen etwa 220 SS-Angehörige und andere Nazis gefangen.

Am 13. April 1945 übernahm ein Befehlshaber der III. US-Armee das Lager.

Der Schwur von Buchenwald
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Mehr Infos zur Selbstbefreiung von Buchenwald https://dasjahr1945.de/buchenwald/

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Die Antifaschistische Filmreihe zeigt: „Der lange Weg der Sinti und Roma“

10. April 2023

Die Antifaschistische Filmreihe zeigt:
„Der lange Weg der Sinti und Roma“
(DE 2022, 45 Min., Dokumentation)

Donnerstag, 27. April 2023, 19:30 Uhr
Ort: DGB-Jugendclub U68, Wilhelm-Leuschner-Str. 69/77, 60329 Frankfurt am Main

Schätzungen zufolge sind europaweit bis zu 500.000 Menschen dem Völkermord an den Sinti und Roma zum Opfer gefallen. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde das Geschehene aus der öffentlichen Erinnerung verbannt. Sinti und Roma wurden in der Bundesrepublik weiter stigmatisiert und ausgegrenzt. Für die Betroffenen war es ein weiter Weg bis zur Anerkennung ihres Leides. Die hr-Dokumentation „Der lange Weg der Sinti und Roma“ zeigt die Geschichte von Deutschlands größter Minderheit und macht bisher nicht erzählte Perspektiven sichtbar.

Leider müssen wir Adrian Oeser Regisseur des Filmes aus Terminlichen Gründen endschuldigen.
Wir freuen uns sehr, dass Fatima Stieb ihre persönlichen Erfahrungen mit uns teilt und am ende des Filmes für Fragen und einer Diskussionsrunde bereitstehen wird.

Kommt vorbei, schaut und diskutiert mit uns.
Eintritt frei!

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Seenotrettung in Not

10. April 2023

Am 28.02.2023 war aus dem Verkehrsministerium von Volker Wissing die Nachricht zu hören, dass die zum Zwecke der Seenotrettung sich im Mittelmeer befindlichen deutschen Schiffe ihre Sicherheitsmaßnahmen deutlich erhöhen sollen. Für die betroffenen Organisationen bedeutet dies eine immense Kostensteigerung, die in vielen Fällen die Einstellung ihrer Hilfsaktionen mit sich führen würde.
Was wie eine bürokratische Lappalie klingt, kann für viele Menschen, die aus prekären Lebensverhältnissen in Afrika und Asien in unseren Breiten Schutz für sich und ihre Familien suchen, den Tod bedeuten.

Quelle: Seawatch

Die Rettungsschiffe von Sea Watch, Sea Eye, Ärzte ohne Grenzen u.a. retten Tag für Tag Schiffbrüchige auf hoher See und die Zahl der Toten auf den Fluchtrouten wäre ohne sie noch viel größer als die entsetzliche Zahl von 2406 Menschen, die im vergangenen Jahr tot geborgen oder vermisst wurden. Im selben Zeitraum konnten Tausende dank der ehrenamtlich Tätigen der obigen Organisationen und Spenden aus der Zivilgesellschaft gerettet werden.

Der Wissing’sche Vorschlag bedeutet für viele der eingesetzten Schiffe das Aus. Da nicht davon auszugehen ist, dass die Menschen z.B. aus den Folterlagern in Libyen sich dadurch von den riskanten Überfahrten abhalten ließen, bedeutet dieser Federstrich eines Bundesministers den Tod Tausender, unter ihnen viele Kinder.
Bereits einer seiner Amtsvorgänger, der „Christsoziale“ Andreas Scheuer, versuchte auf diesem Wege die Seenotrettung zu torpedieren, scheiterte allerdings glücklicherweise an einem juristischen Formfehler. Über die Absichten des FDP-Mannes Wissing kann man nur spekulieren. Allerdings erscheint es beim sonstigen Verhalten seiner Partei nicht abwegig den Verdacht zu hegen, dass hier wieder einmal Stimmen am rechten Rand abgezweigt werden sollen. Dies zu Lasten des ohnehin schon ausgehöhlten Asylrechts der BRD zu tun und auf Kosten von Menschenleben ist nicht weniger als ein Skandal. Dieses Vorgehen spielt der postfaschistischen Regierung Meloni in Italien in die Arme. Sie ist von daher genau das falsche Signal. Sollte Wissing mit seinem Vorhaben durchkommen ist er als Minister nicht mehr tragbar.
Die VVN-BdA Frankfurt lehnt dieses Vorgehen strikt ab. Unsere Solidarität gilt den angegriffenen Helfer*innen sowie insbesondere den Geflüchteten, die durch die gewissenlose Politik eines „wertebasierten“ Staates noch einmal zu Opfern gemacht werden sollen.

Weitere Infos:

„Diese abscheulichen Taten geschehen im Namen von uns Europäer:innen!“

Stellungnahme des Ministeriums BMDV

Stellungnahme von Seebrücke

Stellungnahme von Seawatch

Stellungnahme von Mission Lifeline

Petition auf Campact

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