antifa Erzählcafé mit Frank Nonnenmacher

7. Juli 2023

Die verleugneten Opfer der Nazis

Lesung, Vortrag und Diskussion

wir holen die ausgefallene Veranstaltung vom Februar hiermit nach

Frank Nonnenmacher liest zunächst einige Stellen aus der Doppelbiografie „DU hattest es besser als ICH“. Während sein Vater Gustav sechs Jahre lang für Hitlers Luftwaffe flog, war dessen Bruder Ernst in den KZ Flossenbürg und Sachsenhausen. Die Nazis hatten die irre Idee, wiederholt straffällig gewordene Menschen hätten bewiesen, dass sie ein kriminelles Gen in sich trügen und man müsse sie deshalb „durch Arbeit vernichten“. Ohne justizielles Verfahren, ohne Verteidiger, ohne Revisionsmöglichkeit wurde somit auch Ernst nach Verbüßung einer Strafhaft unbefristet weggesperrt. Menschen wie er galten als „Berufsverbrecher“ oder „Asoziale“ und wurden in den KZ mit einem grünen bzw. einem schwarzen Stoffdreieck auf der Häftlingskleidung markiert. In der Nachkriegsgesellschaft wurde ihnen die Anerkennung als Opfer des Faschismus verweigert. Sie galten über 70 Jahre lang als „zu Recht“ in den KZ Gequälte und Ermordete. Erst am 13. Februar 2020 beschloss der Bundestag nach einem Appell einer Gruppe von Wissenschaftler*innen um Frank Nonnenmacher die offizielle Anerkennung dieser Menschen als Opfer des Nationalsozialismus.
Frank Nonnenmacher wird berichten, wie es mit der Umsetzung dieses Bundestagbeschlusses steht. Und er wird begründen, warum er am 22. Februar 2023 zusammen mit anderen Nachfahren einen „Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus“ gegründet hat.

am Donnerstag, 13.07.2023 um 19:00 Uhr
im Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, Frankfurt

Eintritt frei!
Eine Veranstaltung der VVN-BdA Frankfurt in Kooperation mit dem Club Voltaire.

Link zum Veranstaltungsflyer (KLICK)


Die Antifaschistische Filmreihe zeigt: Route 4

4. Juli 2023

Route 4

06. Juli 2023; 19:30Uhr

Ort: DGB-Jugendclub U68, Wilhelm-Leuschner-Str. 69/77, 60329 Frankfurt am Main

Über 15 Monate wurde das Seenotrettungsschiff ALAN KURDI des Vereins „Sea-Eye“ während fünf Missionen auf dem Mittelmeer begleitet. Neben zahlreichen bewegenden Momenten auf See entstand auch Material in Ländern wie Niger, Tunesien, Libyen, Italien und Malta. Im Fokus des Films stehen die Einzelschicksale der Schutzsuchenden und das Leid und die Strapazen, die ihnen auf ihren Reisen widerfahren. Es soll darüber hinaus auf von der EU selbsterschaffene Probleme aufmerksam gemacht werden und auf die unglaubliche Arbeit der NGOs, die als einzige die Aufgabe übernehmen, Menschen im Mittelmeer zu retten.

Zum anschließenden Filmgespräch steht uns Regisseurin Martina Chamrad zur Seite.

Kommt vorbei, schaut und diskutiert mit uns – Eintritt frei!

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=1KFK8XLeMBY

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VVN-BdA Stammtisch

4. Juli 2023

VVN-BdA Stammtisch

Wir berichten über den aktuellen Stand des Gegenprotests und die wachsenden Repressionen, die mittlerweile bundesweit spürbar sind. Ein beunruhigendes Beispiel hierfür ist die Einziehung des Banners „Höcke ist ein Nazi“ durch die Polizei in verschiedenen Städten und sowie die anschließenden Strafanzeigen gegen Mitglieder der VVN-BdA.

Kommt vorbei!
Mittwoch, 05.07.2023
19Uhr, Club Voltaire, Ffm

Eintritt frei!

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Pressemitteilung der VVN-BdA Hessen vom 04.07.2023

4. Juli 2023

Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigt, „Höcke ist ein Nazi“ stellt keine Beleidigung dar.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat mit Schreiben vom 12. Juni 2023 mitgeteilt, dass das drohende Strafverfahren gegen einen der Landessprecher der VVN-BdA Hessen wegen Beleidigung eingestellt ist. Es gibt keinen Anlass zur Klageerhebung.

Das von der Polizei beschlagnahmte Transparent mit der Aufschrift „Björn Höcke ist ein Nazi“ musste wieder an die VVN-BdA zurückgegeben werden.

Zum Hintergrund, warum es legitim und legal ist, Björn Höcke als „Nazi“ zu bezeichnen: Ein Thüringer Gericht kam zu dem Ergebnis, dass die Antragsteller:innen „in ausreichendem Umfang glaubhaft gemacht“ hätten, dass „ihr Werturteil nicht aus der Luft gegriffen“ sei, sondern „auf einer überprüfbaren Tatsachengrundlage beruhe“. Es wurde „eine offene Übernahme von faschistischen, rassistischen, antisemitischen und geschichtsrevisionistischen Aussagen des deutschen Nationalsozialismus“ festgestellt. „Im Hinblick auf die geschichtliche Entwicklung in Deutschland (…) haben diese Bezeichnungen“ – damit ist „Faschist“ zu sein gemeint – „darüber hinaus den Inhalt, dass der damit bedachte politische Gegner in die Nähe des Nationalsozialismus und ihm damit gleichgestellt wird“. Mit anderen Worten: Höcke ist nicht nur ein Faschist, sondern auch ein Nationalsozialist.

Die VVN-BdA hat sowohl die Staatsanwaltschaft als auch den Polizeipräsidenten darum gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass ihre antifaschistische Öffentlichkeitsarbeit nicht weiter kriminalisiert wird. „Protest gegen die AfD, eine offen rassistisch auftretende Partei, ist nicht nur ein demokratisches Recht, sondern für die VVN-BdA zugleich demokratische Pflicht. Das hängt mit den Wurzeln dieser Organisation zusammen, die von Überlebenden des NS-Terrors gegründet wurde“, erklärte Rosemarie Steffens, Sprecherin des hessischen Bundes der Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Link zur pdf-Version (KLICK)

Siehe dazu auch die Pressemitteilung vom 20. Juni 2023 (KLICK)


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