Gedenkveranstaltung Pogromnacht

26. Oktober 2021

Im Gedenken an die November-Pogrome 1938

Mittwoch, den 10.11.2021 um 17.00 Uhr
Platz vor der Festhalle, Friedrich-Ebert-Anlage

Es sprechen: Peter Feldmann, Oberbürgermeister Stadt Frankfurt
                             Anne Kahn, Sprecherin der VVN-BdA, Frankfurt
Musikalische Begleitung: Maria & Nico, Akkordeon und Saxophon
                               Martin Höllenriegel, Arie „In diesen heiligen Hallen“

Die Synagoge am Börneplatz, 10. November 1938

Wie in jedem Jahr gedenken wir der über 1.500 jüdischen Männer, die in den Novembertagen 1938 in der Festhalle von den Nazis eingesperrt, gedemütigt und misshandelt wurden. Unter ihnen der damals stadtbekannte Bass-Opernsänger Hans Erl. Er wurde gezwungen, die Mozart-Arie „In diesen Heiligen Hallen“ zu singen.

Gedenkplatte vor der Festhalle

Im mahnenden Gedenken singt Martin Höllenriegel auch dieses Jahr diese Arie.An der Außenmauer der Festhalle ist eine Gedenktafel an diese Verbrechen des deutschen Faschismus angebracht. Da diese Tafel nicht frei zugänglich ist, haben wir die Messegesellschaft vor einigen Jahren davon überzeugen können, auf dem Platz vor der Festhalle eine Kopie der Gedenktafel zu installieren.

An diesem Platz findet unsere Gedenkveranstaltung statt.

Der Flyer: Faltblatt 10.11.2021

Max Beckmann, Die Synagoge in Frankfurt, 1919, Städel-Museum

Jazz gegen Apartheid

20. Oktober 2021

Musik von Johnny Dyani

Samstag, den 30.10.2021 um 20:00 Uhr
Brotfabrik, Bachmannstr. 2-4
60488 Frankfurt am Main
Tickets ab 17,50 €, Preise inkl. MwSt. zzgl. 2,00 € Servicegebühr und Versandkosten pro Bestellung
https://www.brotfabrik.de/events/jazz-gegen-apartheid-3g-regelung/
Das Konzert findet unter 3G (Geimpft/Genesen/Getestet) -Regelung statt.
Bitte zeigt euren Impf- und/oder Genesenen bzw. den Testergebnis Nachweis sowie Personalausweis am Einlass zum Konzert vor.

Die Begegnung zweier großer Chronisten Südafrikas in Konzerten und Fotografie anlässlich des 35. Todestages des Komponisten Johnny Dyani (1947-1986)
Der Komponist Johnny Dyani porträtierte als musikalischer Chronist seine Zeitgenossen. Diese Porträts von Befreiungskämpfern und Musikern wie Steve Biko, Kippie Moeketsi, Nick Moyake werden mit der Fotografie von Jürgen Schadeberg zu einem Gesamtkunstwerk zusammengeführt.

Die Reihe „Jazz gegen Apartheid“ entstand 1986 in Zusammenarbeit mit dem Exilmusiker Johnny Dyani in Frankfurt. Die Musik des vor 35 Jahren verstorbenen Komponisten, Bandleaders und Bassisten ist grandiose Kunst, zugleich Geschichte des leidenschaftlichen Kampfes gegen Apartheid, Biographie eines Lebens im Exil und lückenlose Dokumentation aus 25 Jahren Exilgeschichte.
Frankfurt war früh ein Ort der Anti-Apartheid-Bewegung: Früchteboykott, Menschenteppiche vor Großbanken, Kirchentag gegen Apartheid – und nicht zuletzt die Entstehung des Projektes Jazz gegen Apartheid sind seither mit Frankfurt verbunden. Heute versammelt das Projekt Persönlichkeiten, die vom genialischen Elan und der Phantasie der Musik aus dem Exil begeistert sind.

Johnny Dyani

Johnny Dyani

Fotografie von Jürgen Schadeberg (1931 – 2020)
Der Fotograf Jürgen Schadeberg gilt als Chronist Südafrikas und hat auf die politischen Veränderungen des Landes eingewirkt. Sein kritischer Blick garantierte ihm die Verfolgung durch die alten Herrscher und die Wut der neuen Unterdrücker. In Frankfurt erleben wir in diesem Jahr die Fotografie von Jürgen Schadeberg mit „7 Jahrzehnte Jazzmusiker Südafrikas“.

Als PowerPoint-Präsentation fließt die Fotografie mit der Konzertreihe „Jazz gegen Apartheid“ zusammen. Zu diesem Anlass werden wir Bilder mit Porträts zeigen, die Jürgen Schadeberg liebevoll und symbolträchtig für diesen Themenkreis ausgewählt hat: Schadeberg lenkt den Blick tief in die Vergangenheit und auf die Zukunft des Jazz in Südafrika.
Schadeberg, 1931 in Berlin geboren, zog 1950 nach Johannesburg und arbeitete als Fotograf und Fotoredakteur für das Magazin „Drum“, das vor allem von der schwarzen Bevölkerungsmehrheit gelesen wurde. Er porträtierte zahlreiche bekannte schwarze Südafrikaner, stellte das Leben in den Townships dar und förderte zahlreiche afrikanische Fotografen. Zu seinen berühmtesten Fotografien zählt ein Porträt von Nelson Mandela, das Schadeberg 1994 in dessen ehemaliger Gefängniszelle auf Robben Island aufnahm.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Kultur im Ghetto, Brotfabrik und VVN-BdA


Grußwort von Studis gegen rechte Hetze

19. Juli 2021

Grußwort von Studis gegen rechte Hetze

Wir gratulieren heute der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes zu 75 Jahren VVN-BdA!

Der Kampf gegen den Faschismus bleibt heutzutage genauso wie vor 75 Jahren eine Pflicht. Ob an der Universität oder allgemeingesellschaftlich wir stehen mit der VVN entschieden gegen rechte Hetze. Ob AfD oder die sogenannte neu gegründete rechte „Gegenuni“, ob Neonazis oder sogenannte „Identitäre“ — hierzulande muss entschieden gegen alle faschistische Strukturen gekämpft werden!

In diesem Sinne gedenken wir der vor Kurzem verstorbenen antifaschistischen Legende sowie Ehrenpräsidentin der VVN, Esther Bejarano, die durch ihre standhaften Positionen gegen Faschismus und Unterdrückung überall auf der ganzen Welt uns als Vorbild dient!

Deswegen nehmen wir diesen Tag zum Anlass, um die Arbeit der VVN zu würdigen und zu betonen, dass der antifaschistische Kampf weitergeht!

-Studis gegen rechte Hetze

Frankfurt am Main, 18.7.21

Rede des Kollektiv Ohne Namen

19. Juli 2021

75 Jahre VVN-BdA Rede

Als Kollektiv Ohne Namen bedanken wir uns für die Einladung, zum 75-jährigen Bestehen der VVN-BdA einen Beitrag leisten zu dürfen. Wir sind alle Teil eines über die Grenzen unserer Organisationen, Gruppen, Arbeiten, Aktionen, Personen hinweg greifenden antifaschistischen Kollektivs und durch unsere solidarische Haltung Teil der internationalen antifaschistischen Bewegung. Mit großer Trauer begehen wir den heutigen Tag im Wissen, dass eine besondere Aktivistin und Genossin heute leider nicht mehr unter uns lebt, die mit ihrem Engagement, ihrer Stimme, ihrer Haltung kompromisslos für eine Gesellschaft stand, die jedem einzelnen Menschen die Würde und Freiheit nicht nur zuspricht sondern ermöglichen soll. Sie stellte sich stets mutig gegen das gegenwärtig waltende Unrecht. Wir gedenken heute Esther Bejarano, einer großartigen Frau, die Auschwitz überlebte und uns kontinuierlich mahnte, den faschistischen Bewegungen gegenüber Widerstand zu leisten, die sich nicht zierte, den Staat und seine Mitverantwortung zu adressieren, die uns mit ihrem antifaschistischen Herz stets berührte und ermutigte nicht aufzuhören. Sie begleitete uns in unserer politischen Arbeit als Zeitzeugin, als Lehrende, als Künstlerin, die mit Microphone Mafia heute leider nicht mehr, doch auf gemeinsamen Demos und Feierlichkeiten der letzten Jahrzehnte, aufgetreten ist. Danke Esther. Wir tragen deinen Kampf gemeinsam weiter aus! Wir werden deine Arbeit stets in unserer ehren. Rest in power and peace! Die Gegenwart ist nach wie vor gezeichnet von diskriminierenden Strukturen, von einem Machtverhältnis, das die Gesellschaft trennt in wenige Ermächtigte, in viele Mittragende und viele Betroffene beziehungsweise Ohnmächtige. Die Gegenwart ist gezeichnet von kapitalistischen Eigentumsverhältnissen, die durch rassistische, sexistische und klassistische Strukturen täglich neu produziert werden. Die Unsicherheiten, die Spannungsverhältnisse und das kreierte Gegeneinander der Gegenwart ist der Nährboden für faschistische Bewegungen, nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Die materiellen Zwänge, die staatlichen Repressionen, die menschenunwürdigen Strukturen, erschweren all denen, die sich dagegen wehren wollen, ihren antifaschistischen Dienst für eine von Hass befreite Gesellschaft stark zu machen.

Wir stellen bewusst Zusammenhänge her zwischen rassistischen Anschlägen, wie in Hanau, Mölln, Solingen, unzähligen weiteren Anschlägen, von denen nur wenige überhaupt in die Öffentlichkeit kamen und als solche anerkannt wurden, über rassistische Polizeigewalt, wie der Alltag unserer fremdgemachten, kriminalisierten, diskriminierten Kinder und Jugendlichen in jedem Lebensbereich, bis zur kriminalisierten Seenotrettung auf dem Mittelmeer, dem Massengrab für Tausende, die vor Zuständen fliehen, die das reiche Europa mitzuverantworten hat. Wir stellen Zusammenhänge her in internationaler Solidarität mit allen Unterdrückten und bekennen uns zu dem Kampf gegen den gemeinsamen Nenner, gegen das unterdrückerische System. Wir stehen gemeinsam in unserer Haltung und bauen Hand in Hand gemeinsam auf, denn die letzten 75 Jahre eurer antifaschistischen Arbeit sind erst der Anfang! Jeder einzelne Mensch ist wichtig und wird auf diesem Weg gebraucht. Auf weitere 75 Jahre! Dankeschön!

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