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Bund der Antifaschistinnen und AntifaschistenKreisvereinigung Frankfurt
23. August 2018
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23. August 2018
Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts – Konterrevolution statt demokratischer Aufbruch
mit Klaus Gietinger
Montag, 24. September 2018, 18.00 Uhr
Gewerkschaftshaus Frankfurt, Raum 3
Ein flammendes Plädoyer dafür, die verpasste soziale Revolution zwischen Kieler Matrosenaufständen und Weimarer Republik dem Vergessen zu entreißen!
100 Jahre nach dem November 1918 spricht man nur noch vom »Kriegsende«, vom »Zusammenbruch des Kaiserreichs«.
Dabei war die Novemberrevolution tatsächlich ein Aufbruch, ein Aufbäumen gegen die herrschenden Klassen. Matrosen, Soldaten und Arbeiter waren noch bewaffnet – und sie hatten genug von den alten Eliten, sie wollten das allgemeine Wahlrecht, die Sozialisierung, wahrhaft demokratische Verhältnisse, die Zerschlagung des Militarismus und die Revolution – ein für alle Mal, jetzt oder nie!
Klaus Gietinger zeigt, wie es die Führung der SPD und der Gewerkschaften verpasste, diesen aufkommenden Frühling des 20. Jahrhunderts zu nutzen, um ein friedliches und dauerhaft demokratisches Deutschland zu schaffen.
Stattdessen erstarkte in den folgenden Auseinandersetzungen die Reaktion. Garde-Kavallerie-Schützen-Division (GKSD) und Freikorps setzten nun alles daran die Menschen, welche für die Umsetzungen der Hoffnungen der Novemberrevolution gekämpft hatten, auszumerzen. Am Beispiel des zeitweiligen Befehlshabers der GKSD Waldemar Pabst wird ersichtlich, woraus ein gewichtiger Teil der faschistischen Bewegung entstand und wie diese Militaristen und Konterrevolutionäre von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik und die Nazizeit bis in die Bundesrepublik die Geschicke Deutschlands mit bestimmten.
Klaus Gietinger, geb. 1955. Sozialwissenschaftler, Drehbuchautor und Regisseur. Er schrieb und inszenierte diverse Tatorte. Im Verlag Nautilus erschienen »Eine Leiche im Landwehrkanal. Die Ermordung Rosa Luxemburgs (2009, Neuausgabe 2018), »Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst – eine deutsche Karriere« (2009) und »November 1918. Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts« (2018). Klaus Gietinger lebt in Saarbrücken.
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27. Juli 2018
Staatliches Handeln bezüglich der Geschichte des NS-Regimes und insbesondere seiner Verbrechen findet weitgehend ohne Vorstellung darüber statt, wie, womit und in welcher Richtung sich Menschen tatsächlich ein Bild vom NS-Regime machen. Es tut sich eine dramatische Kluft auf zwischen dem, was die berufsmäßig oder auch ideell mit dem Thema Befassten wissen, denken, wollen und tun, und dem, was die große Mehrheit damit anstellt.
Thomas Willms geht deshalb von einer anderen Grundannahme aus. Das Geschichtsbild wird nicht vom Staat bestimmt, sondern auf dem Markt erhandelt. Der Markt ist zunächst tatsächlich als im engen Sinne wirtschaftlicher Prozess zu verstehen. Insbesondere der Zweite Weltkrieg wird in zunehmendem Maße ökonomisch verwertet. Eine ganze Industrie – Hersteller, Händler, Verleger, Journalisten und Medien – bedient weltweit einen beträchtlichen Kundenstamm. Die Umsätze übersteigen die Etats der Bildungsministerien um ein Vielfaches.
Wie die Verbrechen des NS-Regimes vergegenwärtigt werden, ist zunehmend einem ökonomischen und ideologischen Markt überlassen. Aus dem Zusammenhang gerissene Bilder haben bereits einen maßgeblichen Einfluss auf das Geschichtsbild. Dieser Prozess ist international und überlagert nationenspezifische geschichtspolitische Probleme. Thomas Willms stellt dar, was von den NS-Verbrechen bleibt, welche Aspekte der Erinnerungen von Zeitzeugen von Anfang an ignoriert wurden und welche Missverständnisse die Vorstellungen über Konzentrationslager bestimmen. In Essays, Analysen und Recherchen befragt er literarische und philosophische Werke, Museen, Filme, Fernsehserien, Graphic Novels, ein Puppenspiel und die Reenactment-Bewegung danach, wie apologetisch oder aufklärerisch sie sich mit dem Zweiten Weltkrieg und den deutschen Massenverbrechen auseinandersetzen. Die Streifzüge beginnen in Italien und führen über Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien in die USA.
Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
Ein Klick: Der Flyer zur Veranstaltung
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26. Juli 2018
Am 20.07.18 haben zwei – offensichtliche – AfD-Anhänger einen aktiven Gewerkschafter bei der
Gegenkundgebung gegen einen AfD-Auftritt in Hanau-Steinheim überfallen und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Hessen (VVN-BdA) reagiert mit großer Abscheu und Betroffenheit auf diesen offen rechtsterroristischen Überfall. Dem verletzten Gewerkschaftskollegen versichern wir unserer Solidarität.
Die VVN-BdA stellt fest: „Die AfD zeigt jetzt ihr wahres Gesicht, sie wirft ihr demokratisches Mäntelchen ab. Sie organisiert einen Aufmarsch vor dem Hanauer Gewerkschaftshaus, um Gewerkschaftsfunktionäre und – funktionärinnen in die linksextremistische Ecke zu stellen, und sie scheut vor körperlicher Gewalt nicht mehr zurück. Wie groß muss der Hass auf die sein, die arbeitende Menschen – unabhängig davon, aus welchen Ländern sie kommen, gewerkschaftlich organisieren und vertreten. Internationale Solidarität, dafür stehen die DGB-Gewerkschaften. Das ist der AfD mit ihrer deutsch-nationalen, völkischen Gesinnung ein Dorn im Auge.“
Gewalt steht bei der AfD hoch im Kurs. Frau von Storch, die prominente Rednerin am 20. Juli, nahm auch kein Blatt vor den Mund, als sie es als legitim vertrat, auf „illegale“ Flüchtlinge an der Grenze zu schießen.
Kein Wunder, dass die Hemmschwelle gegen Gewalt bei AfD-Anhängern sinkt.
Die VVN-BdA verweist darauf, dass die deutschen Faschisten 1933 Gewerkschafter angegriffen, eingesperrt, gefoltert und ermordet, die freien Gewerkschaften verboten und die Gewerkschaftshäuser zerstört haben.
Die VVN-BdA erwartet, dass diese kriminelle Tat verfolgt und bestraft wird. Gemeinsam mit
Gewerkschaften und weiteren antifaschistisch-demokratischen Organisationen wird sie weiter über das
antidemokratische und rassistische Programm der AfD aufklären und Protestkundgebungen gegen AfDAuftritte im hessischen Landtagswahlkampf nach Kräften unterstützen.
(Für die Richtigkeit und bei Nachfragen:
Rosemarie Steffens, Sprecherin der VVN-BdA Hessen,
E-Mail: hessen@vvn-bda.de)
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