Wer wir sind
Die Frankfurter Kreisvereinigung der VVN-BdA hat am 19. November 2022 ihre Jahreshauptversammlung durchgeführt. Dort wurde auch der Vorstand / die Sprecher*innen neu gewählt.
Die Sprecher*innen sind:
Dieter Bahndorf, Norbert Birkwald, Anne Kahn, Josef Ludwig, Claudia Tull, Wolfgang Althen (von links nach rechts)
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Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Antifaschistinnen und Antifaschisten aller Generationen, gegründet von Verfolgten des Naziregimes, Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern.
Dieser Schwur der befreiten Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald ist bis heute unverändert gültiges Leitmotiv der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, VVN-BdA.
Wir konnten 2022 unser 75-jähriges Bestehen feiern. Damit ist die VVN-BdA die älteste antifaschistische Bewegung in unserem Land. Wir arbeiten mit in- und ausländischen antifaschistischen Organisationen zusammen. Wir sind Mitglied der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR, Fédération Internationale des Résistants).
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Antifaschismus ist mehr als eine Gegenbewegung. Dafür tun wir etwas: die Vergangenheit vor Ort dem Vergessen entreißen,
▀ Neonazis und Rassisten offen entgegentreten,
▀ Zivilcourage zeigen, nicht schweigen, sondern einschreiten,
▀ Projektgruppen bilden: Geschichte erforschen, Geschichtsfälschungen entgegentreten,
▀ Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Autorinnen und Autoren einladen,
▀ Ursachen faschistischer Entwicklungen offenlegen,
▀ antifaschistische Ziele deutlich formulieren, zum Beispiel Frieden und Demokratie oder das Verbot aller faschistischen Organisationen,
▀ aktive Solidarität mit Migrantinnen und Migranten üben,
▀ gemeinsam diskutieren, feiern und Freundschaft erleben.
Wir bleiben wachsam: Wir sagen NEIN zu jeglichem Ausdruck von Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus; wir fordern weiterhin das Verbot der NPD und anderer neofaschistischer Organisationen, wir betonen:
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen
(gemäß Artikel 139 Grundgesetz und § 86 und § 86a Strafgesetzbuch).
Wir bekämpfen mit allen demokratischen Mitteln Bewegungen und Parteien, die, wie aktuell die AfD, rassistische Ressentiments bedienen, Migrantinnen und Migranten diffamieren und dazu beitragen, dass faschistische Ideologien wieder hoffähig werden. Deshalb unterstützen wir örtliche, regionale und bundesweite Bewegungen, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus stellen.
In diesem Engagement suchen wir die Zusammenarbeit mit allen demokratischen Kräften, unterstützen und fördern entsprechende Bündnisse. Denn das ist eine wesentliche Lehre der Verfolgten und Widerstandskämpfer: Wir dürfen uns im Kampf gegen faschistische Bestrebungen nie wieder auseinanderdividieren lassen.
Wir feiern den 8. Mai 1945 als den Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg und fordern, dass dieser Tag als Gedenk- oder Feiertag anerkannt wird, wie es in einigen europäischen Ländern guter Brauch ist.
Wir lassen nicht nach zu erinnern an die:
- Verbrechen des deutschen Faschismus,
- Ermordung von über sechs Millionen Juden, wofür der 27. Januar, der Tag der Befreiung von Auschwitz, ein Gedenktag ist,
- Kriegsverbrechen der Wehrmacht und der SS, die Abermillionen Menschen das Leben kostete,
- Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933
- Reichspogromnacht am 9. November 1938.
Wir treten ein für Frieden und Abrüstung, hier in unserem Land und weltweit; wir ächten Atomwaffen, womit wir uns in bester Gesellschaft mit der Mehrheit der Mitglieder der Vereinten Nationen (UN) und ican, dem Friedensnobelpreisträger 2017 befinden. Wir sind Teil der Friedensbewegung.
Um all dies umzusetzen, braucht die VVN-BdA Menschen, die sich für eine Welt des Friedens und der Freiheit, insbesondere frei von Faschismus, Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus engagieren.
Es gibt viel zu tun bei uns:
- Du kannst Veranstaltungen mit uns vorbereiten, organisieren und durchführen.
- Du hast Lust zu schreiben: Du kannst bei der Erstellung von Materialien, bei der Ausarbeitung von Artikeln für unsere Homepage, bei der Formulierung von Flugblättern mitarbeiten. Immer benötigen wir „Stoff“ für unsere Hessenseiten in unserer Verbandszeitschrift „antifa“.
- Du kennst Dich aus mit den neuen Medien; dann kannst Du uns unterstützen bei der Gestaltung unserer Homepage, unserem Facebook- und Twitter-Auftritt.
- Du interessierst Dich für Erinnerungsarbeit und die Geschichte des Widerstandes gegen das Naziregime? Auch da gibt es immer etwas zu tun. Ebenso mit Hinweisen auf Orte und Beteiligte der Naziherrschaft und ihrer Verbrechen.
- Du kennst Lehrer, Eltern oder Schüler, die mehr wissen wollen über Nazideutschland und den antifaschistischen Widerstand? Wir kennen Referenten, die solche Unterrichtsstunden gestalten können.
- Dir gehen rassistische und faschistische Sprüche und Aktivitäten auf den Geist? Wir möchten dagegen mehr Aktionen entfalten, da kommst Du uns gerade recht.
Wir warten auf Dich, auf Deine Mitarbeit, Deine Unterstützung, Deine Ideen. Genauer: mit Deiner Mitarbeit wird unsere antifaschistische Arbeit wieder um einen Menschen reicher und damit leichter.
Wir treten ein für die Verteidigung der demokratischen Rechte der Hessischen Verfassung und des Grundgesetzes, ebenso wie der allgemeinen Menschenrechte. Wir wehren uns gegen die weitere Einschränkung des Asylrechts. Dies ist ein Menschenrecht.
Wir lehnen Berufsverbote als Mittel, politisch „unliebsame“ Menschen in der Ausübung ihres Berufs zu hindern ab. Wir setzen uns daher für eine umfassende politische Rehabilitierung derer ein, die wegen ihres demokratischen Engagements an der Ausübung ihres Berufs gehindert wurden. Tausende waren durch den „Radikalenerlass“ vom Berufsverbot betroffen. Wir fordern – gemeinsam mit den Gewerkschaften – die materielle Wiedergutmachung der Betroffenen.
Wir wehren uns entschieden gegen die „Überwachung“ von Demokraten durch die Geheimdienste (Verfassungsschutz) von Bund und Ländern. Diese richtet sich nicht nur gegen einzelne Personen, vielmehr haben die Verfassungsschutzbehörden kritische demokratische Organisationen im Visier, wie Gewerkschaften, linke und antifaschistische Initiativen und auch uns, die VVN-BdA.