So haben viele Menschen in Frankfurt und anderswo Dieter kennengelernt. Stets war er auf der Straße im Protest gegen alte und neue Nazis. Menschen stark zu machen für Demokratie und Antifaschismus war ihm ein Herzensanliegen. Über viele Jahre war Dieter aktiv als Sprecher der Kreisvereinigung Frankfurt und Landesvereinigung Hessen.
Unerwartet und viel zu früh ist Dieter nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
Wir verlieren mit Dieter einen engagierten Menschen, langjährigen Kameraden und treuen Freund. Sein Wirken weiterzuführen, wird schwer. Wir werden es versuchen.
Schon als junger Sozialist stellte er sich in der Tschechoslowakei den Henlein-Faschisten entgegen – und erst recht, als die Nazis seine Heimat besetzten. Auch nach seiner Einberufung zur Wehrmacht blieb Lorenz im Widerstand aktiv und beteiligte sich an Aktionen gegen Kriegstransporte und Munitionslager.
Nach der Befreiung und seiner Umsiedlung nach Deutschland blieb er politisch engagiert. Neben seiner Arbeit in der Friedensbewegung setzte er sich früh in der VVN-BdA für die Sicherung und Weiterentwicklung antifaschistischer Arbeit ein und wurde Bundessprecher und arbeite im Bundesausschuss mt.
Lorenz kämpfte konsequent gegen alte und neue Nazis. Er warnte vor der Rückkehr alter Machtverhältnisse in der frühen Bundesrepublik und kritisierte die Remilitarisierung – besonders, weil Offiziere und Generäle der Nazi-Wehrmacht am Aufbau der Bundeswehr beteiligt waren. Für seine klare Haltung nannte er sie „Massenmörder“ – woraufhin mehrere dieser Generäle ihn verklagten. Doch die Prozesse gingen nach hinten los. Lorenz blieb standhaft und erhielt breite Solidarität im In- und Ausland.
Seine Stärke: gründliche Analyse, geschichtliches Wissen und klare Haltung. Als Zeitzeuge erreichte er viele junge Menschen – in Schulen, Jugendorganisationen und bei Veranstaltungen.
Ein Leben für Frieden, Antifaschismus und Aufklärung.
Sonntag, 30. November 2025, 19:00 Uhr Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt am Main
Etwa 100.000 Homosexuelle sind während der NS-Herrschaft inDeutschland inhaftiert und gefoltert worden. Zu Tausenden wurden Schwule und Lesben in deutschen Konzentrationslagern ermordet. Zeitzeugen der Gräueltaten des Nazi-Regimes stellen sich vor der Kamera ihrem Schmerz. Oft bitter, aber auch mit Ironie und Humor erzählen sie ihre Lebensgeschichten, die von Nichtanerkennung, Ausschließung und dem unbedingten Willen zu überleben bestimmt sind. Der Film gibt so Einblick in die Lebenswege von schwulen Männern im Dritten Reich – und dies ohne dokumentarische Bilder aus Konzentrationslagern. Es ist die Vorstellungskraft des Zuschauers, die das Grauen noch intensiver macht.
Der Eintritt ist frei. Mit Einleitung und anschließendem Filmgespräch.
Am 23. November 1992 verübten Neonazis einen rassistischen Anschlag auf das Haus der Familie Arslan in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Mölln. Bahide Arslan, Yeliz Arslan und Ayse Yılmaz wurden dabei ermordet, neun weitere Menschen wurden schwer verletzt. Die Tat geschah im Kontext einer rassistischen öffentlichen Debatte und vor bzw. nach anderen Pogromen und Anschlägen. Obwohl der politische Hintergrund mehr als deutlich war, lehnte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl eine Beteiligung an dem Gedenken seinerseits mit dem Hinweis ab, er wolle nicht in „Beileidstourismus“ verfallen. Viele Solidaritäts- und Trauerbekundungen aus der Bevölkerung wurden von der Stadt erst nach 2019 an die Familie Arslan weitergeleitet. Trotz dieser Widerstände haben sich Überlebende wie İbrahim Arslan und solidarische Initiativen in den letzten Jahren und Jahrzehnten für das öffentliche Gedenken und für Lehren aus der Tat eingesetzt. Sie kämpfen gegen Rassismus, rechte Gewalt und für eine würdige Erinnerung.