Der Mord in Celle: Kein Einzelfall, sondern deutsche Zustände

12. April 2020

 

Keine zwei Monate nach den faschistischen Anschlägen in Hanau gibt es wieder ein Opfer eines deutschen Mannes mit einem Faible für rechte Verschwörungstheorien zu beklagen. Diesmal traf es den 15-jährigen Flüchtling Arkan Hussein Khalaf in Celle. Seit den Morden des NSU und dem Auftreten der AfD hat sich die Schlagzahl rechter Sprüche, Schläge, Bluttaten und Morde erhöht.Gleichzeitig werden durch Polizei und Politiker immer noch Einzeltätertheorien als Erklärungen herangezogen und solche Taten entpolitisiert. Wir dagegen sagen: Das ist kein Einzelfall und es hat System! Das Ausbleiben einer umfassenden Denazifizierung der deutschen Gesellschaft, während zur selben Zeit Täter*innen im Staatsapparat verbleiben durften oder in diesen zurückkehrten, bildet den Boden der heutigen rechten Umtriebe von AfD, NPD und Co. Rassistische Morde sind die letzte Konsequenz dieser menschenverachtenden Hetze.
Wir drücken den Angehörigen von Arkan unser tiefstes Beileid aus. Worte bringen die Toten nicht zurück. Es gilt alles dafür zu tun, dass es keine weiteren Opfer rassistischer Attacken gibt. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit dem Faschismus genauso wie die Beseitigung rechter Netzwerke in Staat und Gesellschaft.

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