NEWSLETTER 3/2022

Heute vor 89 Jahren, am 30. Januar 1933, wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Damit begann die Schreckensherrschaft des deutschen Faschismus.
Wir werden im nächsten Jahr mit einer Mahn- und Gedenkveranstaltung an dieses historische Ereignis erinnern, das für immer die deutsche Geschichte prägt.

50 Jahre „Radikalenerlass“: Mahnwache vor dem Hessischen Landtag
Die hessische GEW wird gemeinsam mit vom Berufsverbot Betroffenen am Donnerstag, den 3. Februar, um 14.00 Uhr eine Mahnwache vor dem Hesssichen Landtag, auf dem Marktplatz in Wiesbaden durchführen.
 Anlass ist der „Radikalenerlass“, der am 28. Januar 1972 von der Ministerpräsidentenkonferenz unter Vorsitz des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt beschlossen wurde. Die vom Berufsverbot Betroffenen warten auch 50 Jahre nach dem „Irrtum“, wie Willy Brandt 1979 diesen Beschluss selbst nannte, noch auf eine Rehabilitierung und eine materielle Entschädigung. Auf Bitten der Betroffenen hat die Landtagsfraktion der Partei Die Linke einen Antrag im Hessischen Landtag eingebracht, der diese Forderung der Betroffenen aufnimmt. Dieser Antrag wir am 3. Februar im Landtag beraten (siehe Anhang). Wir bitten um Unterstützung dieser Mahnwache.
Übrigens: Das Medien-Echo zum 50. Jahrestag des Radikalenerlasses und zu den Forderungen der Betroffenen findest Du hier: http://berufsverbote.de/ 

NEU: Stammtisch der VVN-BdA im Club Voltaire
Ab März werden wir im Club Voltaire an jedem 1. Mittwoch im Monat, ab 18.30 Uhr, einen Stammtisch in der Kneipe anbieten. Dieser Stammtisch soll unseren Mitgliedern Gelegenheit bieten, sich auszutauschen und in lockerer Runde zu beraten, was in nächster Zeit ansteht. Mit diesem Angebot eines Stammtischs wollen wir so langsam aus dem Corona-Blues rauskommen; immer vorausgesetzt, die Hygienebedingungen lassen es zu. Du bist herzlich eingeladen. Bitte die bestehenden Hygieneregeln (2G) beachten.
Die nächsten Termine sind also:
Mittwoch, 2. März
Mittwoch, 6. April
Mittwoch, 4. Mai, wie gesagt, immer ab 18.30 Uhr, Kleine Hochststraße 5
.

Gedenken an die ermordeten Zwangsarbeiter des KZ Katzbach in den Adlerwerken
Seit seiner Gründung 1992 hat sich der Verein LAGG (Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim) zum Ziel gesetzt, das Konzentrationslager „Katzbach“ in den Adlerwerken nach jahrzehntelanger Leugnung und Verharmlosung zu einem festen Bestandteil der Erinnerungskultur Frankfurts zu machen. Einen Teilerfolg hatten wir mit unserer Forderung nach „Entschädigung“ der damals noch lebenden ehemaligen Häftlinge erzielt, ein weiterer Erfolg ist jetzt mit der Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte in den ehemaligen Adlerwerken erreicht. Diese wird im Frühjahr 2022 eröffnet und trägt den Namen „Geschichtsort Adlerwerke. Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager.
Durch eine von der Stadt finanzierte Recherchearbeit sind uns inzwischen alle Namen, Geburtsdaten, Geburtsorte, Berufe und Herkunftsländer der KZ-Häftlinge bekannt.
Aus Anlass des 77. Jahrestags des Todesmarsches aus dem KZ möchten wir alle Häftlinge, von denen die übergroße Mehrheit KZ und Todesmarsch nicht überlebt haben, würdigen. Dazu planen wir eine große Gedenk-Aktion:
Wir brauchen 1.616 Menschen, die sich mit einem selbst gemachten Schild mit einem der Namen entlang des Mainufers aufstellen. Etwa so: ich stehe für oder ich gedenke Name, er war Häftling im KZ „Katzbach“ …
Dazu sind wir auf Deine Hilfe angewiesen. Bitte sprich möglichst viele Menschen an, an dieser Aktion teilzunehmen und schick  diesen Aufruf weiter.
Datum: Samstag, 19. März 2022, 14 – 16 Uhr, am Mainufer, genauer Ort wird noch bekanntgegeben.
Der LAGG wird für die Passant*innen ein Flugblatt erstellen und während der Aktion verteilen.
Teilnehmer*innen möchten sich so bald wie möglich unter der Adresse: gedenken@lagg-ev.de melden. Sie erhalten dann einen der Häftlings-Namen mit den persönlichen Daten. Es wäre großartig, wenn die Aktion „1616 KZ-Häftlinge“ gelingen könnte. Für Deinen Beitrag danken wir schon jetzt ganz herzlich.
Mit den besten Grüßen
Lothar Reininger und Ulla Diekmann, LAGG e.V.
In Kooperation mit dem „Geschichtsort Adlerwerke. Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager“
Rückfragen: Ulla Diekmann, mobil 0176-264 269 19
Falls Du die Möglichkeit hast, auf die Aktion zu verlinken, ist dies die Adresse: https://www.lagg-ev.de/gedenken

Holocaust Memorial Day
Frank Nonnenmacher weist auf diese Veranstaltungen hin:
Anlässlich des Holocaust-Gedenktages, am 27. Januar, erschien dazu ein Interview mit ihm im „Freitag“. In der gedruckten Zeitung findest Duihn auf Seite 6, auch online lesen, unter diesem Link: „Mein Onkel schwieg lange“ .
Gerne kannst Du Dir auch die schon vor ein paar Tagen aufgenommene Veranstaltung von EKHN, DGB und VVN in Groß-Gerau nachschauen, bei der auch Frank und Monika Kanzler-Sackreuther, Sprecherin der VVN-BdA Darmstadt sprechen durften. Die Aufnahme ist hier auf YouTube.

Wie die deutsche Wirtschaft dem Faschismus zur Macht verhalf
Durch Hitlers Rede vor dem Düsseldorfer Industrieclub am 26.01.1932 erhielt die NSDAP Unterstützung von Industriellen und konnte so ihren Einfluss weiter ausbauen. Über die Bedeutung dieser Rede für den Aufstieg des Faschismus diskutierten Ulli Sander, Journalist, Autor und Mitglied des Bundesausschusses und Maxi Schneider, Referentin für Geschichts- und Erinnerungspolitik der VVN-BdA.
Die Veranstaltung ist ab jetzt auf unserem YouTube-Kanal zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=4i8gJWQflBw und bei freie-radios.net als Audiostream zu hören: https://www.freie-radios.net/113533.
Vielen Dank an Maxi Schneider und Ulli Sander, die einen interessanten Überblick über die Ereignisse um den 26.01.1932 gegeben haben und tief in die Materie eingetaucht sind.
Siehe auch: https://vvn-bda.de/wie-die-deutsche-wirtschaft-dem-faschismus-zur-macht-verhalf-online-veranstaltung-am-26-01-19-uhr/

Wer mit Nazis spaziert, hat nichts kapiert!
Unter diesem Motto wenden sich immer mehr Menschen gegen Corona-Leugner und Verschwörungsmystiker; in den Frankfurter Stadtteilen und der Innenstadt, u.a. samstags ab 14.00 Uhr am Rathenau-Platz.

Soweit für heute.

Mit solidarischen Grüßen
Norbert Birkwald

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Kreisvereinigung Frankfurt
Eckenheimer Landstraße 93
60318 Frankfurt am Main
Telefon: 0177 61 12 5 21
E-Mail: 
frankfurt@vvn-bda.de