Nachruf Emil Mangelsdorff

31. Januar 2022

Ich glaube an die Wendung zum Besseren.
Emil Mangelsdorff, 2006
 
Emil Mangelsdorff
11. April 1925 – 21. Januar 2022
Wir müssen Abschied nehmen von einem begnadeten Musiker.

Seine Liebe zur Musik und seine große Lebensfreude gaben ihm die Kraft, bis ins hohe Alter einen aktiven Platz einzunehmen. Emil war ein Geschenk für alle, die ihm begegnen durften.

Das lange Schweigen in der Pandemie hat auch ihn verstummen lassen. Seine Gesprächskonzerte „Jazzmusiker im 3.Reich“ waren ein wichtiger und authentischer Beitrag der Erinnerungsarbeit, wir sind dankbar, dass wir ihn durch Kulturzentren, Schulen, Kirchen und Synagogen begleiten durften.

Er liebte die Bühne und sein Publikum, das Publikum verehrte und liebte ihn. Seine Musik, seine freundliche und fröhliche Art, werden wir in Erinnerung behalten. Wir sind dankbar, seine Stimme wird uns fehlen.

Wir verabschieden uns am Mittwoch, den 2. Februar, 12.00 Uhr am Frankfurter Hauptfriedhof. Wegen der aktuellen Hygiene-Auflagen haben nur 30 Menschen Zutritt in die Trauerhalle.

 

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27. Januar – Holocaust Gedenktag – Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

23. Januar 2022

Kundgebung und Demonstration am 27.01.2022 in Frankfurt-Höchst

17:30 Uhr: Treffpunkt auf dem Höchster Schlossplatz

Gedenken – Kundgebung und Demonstration zum

  1. Januar – Holocaust Gedenktag – Befreiung von Auschwitz

Am 27. Januar 1945 haben Soldaten der Roten Armee die Konzentrationslager von Auschwitz befreit. Mehr als eine Millionen Menschen hatten die Nazis dort ermordet. Der Tag der Befreiung ist mittlerweile internationaler Holocaust-Gedenktag.

Wir wollen gemeinsam diesen Tag Gedenken.
Da sich leider inzwischen die „Spaziergänger“ von Querdenken an den Donnerstagen in Höchst treffen, wollen wir diesem Geschichtsrevisionismus, Antisemitismus, Rassismus und NS-Relativierung Einhalt gebieten.

Wir treffen uns um 17:30 Uhr auf dem Höchster Schlossplatz mit
anschließender Kundgebung, Demonstration, Menschenkette um die ehemalige Synagoge (Ettinghausenplatz) und gemeinsame Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz.

Es bleibt dabei: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Gegen Corona hilft nur Vernunft, Solidarität und Zusammenhalt!

Wer mit Nazis marschiert, hat nichts kapiert!

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Der Flyer ist in verschiedenen Sprachen zum herunterladen verfügbar:

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Eine ehrenwerte Familie -> Unbedingt Karten reservieren

28. November 2021

Eine ehrenwerte Familie
Die Microphone Mafia – Mehr als nur Musik
Lesung von Kutlu Yurtseven
am Donnerstag, den 9. Dezember 2021 in der Brotfabrik, Bachmannstr. 2-4, 60488 Frankfurt/Main
Eine Veranstaltung der VVN-BdA in Kooperation mit dem Kulturprojekt  21 e.V. Brotfabrik
Eintritt:   ab 14,20 Euro

Wenn Rossi Pennino und Kutlu Yurtseven, eingeladen von Kulturgruppen, Gewerkschaften oder Schulen, auf Türkisch, Italienisch und Deutsch rappen, so blicken sie auf rund 30 Jahre ›Microphone Mafia‹ zurück. Aufgewachsen im Schatten der Bayer-Werke, würdigen sie zunächst die erste Generation jener Arbeitsmigranten, die »alles gaben«. Stets standen sie für das Selbstbewusstsein des HipHop. Neben unbeschwerten Stücken prägen solche über die Brandanschläge der 1990er Jahre das Repertoire der Band. Das NSU-Attentat auf der Kölner Keupstraße erfuhr Kutlu aus der Nähe –allein Grund genug, sich auch jenseits der Musik in Initiativen oder auf der Schauspielbühne zu positionieren. Gastbeiträge von Esther und Joram Bejarano, Chaoze One, Murat Güngör, Hannes Loh (Anarchist Academy) u.a. runden das Buch ab.
Rosario >>Rossi<< Pennino, *1972 (am 9.12.2021 nicht anwesend) Gründungsmitglied von Microphone Mafia, rappt auf Italienisch, Neapolitanisch und Deutsch, arbeitet als Koch in einer Großkantine.
Kutlu Yurtseven, *1973, Gründungsmitglied von Microphone Mafia, rappt auf Türkisch und Deutsch. Nach den NSU-Anschlägen beteiligt er sich an der Initiative »Keupstraße ist überall« und  wirkt am Theaterstück »Die Lücke« des Kölner Schauspiels mit. Er arbeitet als Ganztagskoordinator an einer Schule.

Diese Veranstaltung findet unter 2G (geimpft und/oder genesen)-Regelung statt.
Bitte zeigt Euren Impf- und/oder Genesenen-Nachweis sowie Personalausweis am Einlass vor.

Karten über:
https://brotfabrik-frankfurt-ticketshop.reservix.de/tickets-kutlu-eine-ehrenwerte-familie-lesung-in-frankfurt-am-main-brotfabrik-am-9-12-2021/e1751114

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Historisches Museum Frankfurt – Frankfurt und der NS

12. November 2021

Ein Projekt des Historischen Museums Frankfurt mit drei Ausstellungen vom 09. Dezember 2021 bis 23. April 2023

https://www.frankfurt-und-der-ns.de/ 

Die Seite wird laufend aktualisiert.

Am 29. März 1945 konnte Frankfurt am Main endlich durch US-Truppen vom Nazi-Faschismus befreit werden. Die zutiefst grauenvollen Verbrechen, die durch das Nazi-Regime während ihrer zwölfjährigen Gewaltherrschaft verübt wurden, dürfen nie vergessen werden.

Bis 1933 zählte z.B. die jüdische Gemeinde in Frankfurt am Main noch mehr als 30,000 Mitglieder. Sie war damit eine der größten Gemeinden in Deutschland. 11,908 Gemeindemitglieder wurden Opfer der Shoah.

Das Lager in der Frankfurter Kruppstraße war am 9. März 1943 der Ausgangspunkt für die Deportation der verbliebenen mehr als hundert Roma und Sinti in die Vernichtungslager, vor allem nach Auschwitz-Birkenau. Die meisten wurden dort ermordet.

Dennoch ist bis heute voller Bitterkeit deutlich zu erkennen, dass rechte Ideologien und Volksverhetzung nach der Befreiung am 08. Mai 1945 bis heute nahezu ungestört fortwirken können und zunehmend wieder „salonfähig“ werden, auch in Frankfurt am Main.

Das Historische Museum Frankfurt beleuchtet in einem umfangreichen Ausstellungsprojekt diese ereignis- und folgenreichen Jahre der Stadt Frankfurt am Main, einschließlich ihrer Vor- und Nachgeschichte. In drei Ausstellungen wird dabei – jeweils aus einer unterschiedlichen Perspektive heraus – zu einer Auseinandersetzung mit der Geschichte und den menschenverachtenden Ideologien des Nationalsozialismus aufgefordert.

Wichtige Leitfragen sind dabei:

Wie konnten sich die liberalen Bürger der Stadt Frankfurt so schnell und radikal dem Nationalsozialismus andienen ?

Wieso verlief die Aufarbeitung der Verbrechen nach der Befreiung so schleppend ?

Was kann getan werden, dass sich die schrecklichen Geschehnisse von damals niemals wiederholen können ?

Die Titel der drei Ausstellungen:

  • Eine Stadt macht mit vom 09. Dez. 2021 bis 11. Sep. 2022
  • Spurensuche im Heute vom 09. Dez. 2021 bis 11. Sep. 2022
  • Nachgefragt  vom 09. Dez. 2021 bis 23. Apr. 2023

Der VVN-BdA wird sich – neben vielen weiteren Initiativen – an diesem wichtigen Projekt mit verschiedenen Beiträgen und Veranstaltungen beteiligen.

https://www.frankfurt-und-der-ns.de/vvn-bda-frankfurt

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