virtuelle Bücherlesung 2020

21. April 2020

 

ganz analog: Blumen an der Gedenkplatte

Wir danken allen Teilnehmer*innen für ihre Beiträge.


 

Alternativer Ostermarsch 2020: zu Hause und virtuell

13. April 2020

„Es ist nicht Panikmache, wenn man feststellt, dass die Lösung der Probleme des Krieges und des Friedens nicht mehr Jahrzehnte warten kann.“ – Dieter Senghaas

Dank an alle die sich bei den Friedensaktionen an diesem Wochenende beteiligt haben.
Einen kleinen Überblick darüber könnt ihr hier gewinnen:
https://www.ostermarsch.de/

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Der Mord in Celle: Kein Einzelfall, sondern deutsche Zustände

12. April 2020

 

Keine zwei Monate nach den faschistischen Anschlägen in Hanau gibt es wieder ein Opfer eines deutschen Mannes mit einem Faible für rechte Verschwörungstheorien zu beklagen. Diesmal traf es den 15-jährigen Flüchtling Arkan Hussein Khalaf in Celle. Seit den Morden des NSU und dem Auftreten der AfD hat sich die Schlagzahl rechter Sprüche, Schläge, Bluttaten und Morde erhöht.Gleichzeitig werden durch Polizei und Politiker immer noch Einzeltätertheorien als Erklärungen herangezogen und solche Taten entpolitisiert. Wir dagegen sagen: Das ist kein Einzelfall und es hat System! Das Ausbleiben einer umfassenden Denazifizierung der deutschen Gesellschaft, während zur selben Zeit Täter*innen im Staatsapparat verbleiben durften oder in diesen zurückkehrten, bildet den Boden der heutigen rechten Umtriebe von AfD, NPD und Co. Rassistische Morde sind die letzte Konsequenz dieser menschenverachtenden Hetze.
Wir drücken den Angehörigen von Arkan unser tiefstes Beileid aus. Worte bringen die Toten nicht zurück. Es gilt alles dafür zu tun, dass es keine weiteren Opfer rassistischer Attacken gibt. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit dem Faschismus genauso wie die Beseitigung rechter Netzwerke in Staat und Gesellschaft.

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Vor 75 Jahren: Ein symbolisches Ereignis – die Selbstbefreiung des KZ Buchenwalds

11. April 2020

Die FIR erinnert in diesen Tagen an die Selbstbefreiung des KZ Buchenwalds durch den Häftlingswiderstand am 11. April 1945. Dieses Ereignis ist symbolisch für den Erfolg des gemeinsamen antifaschistischen Handelns.

Bereits im Jahre 1943 beauftragte das illegale Internationale Lagerkomitee (ILK) der Häftlinge im KZ Buchenwald, in dem belgische, deutsche, französische, italienische, polnische, sowjetische und tschechische Antifaschisten zusammenarbeiteten, politisch zuverlässige Häftlinge zum Selbstschutz eine Militärorganisation aufzubauen. Unter Leitung des deutschen Kommunisten Otto Roth wurden insbesondere deutsche, französische und sowjetische Häftlinge hierfür ausgebildet.
Über Monate hinweg wurden Waffen und Munition aus den Beständen der SS organisiert und an sicheren Plätzen deponiert. Aus der Karabiner-Produktion in den Gustloff-Werken wurden Waffenteile ins Lager geschmuggelt und dort zusammengesetzt. Die sowjetischen Häftlinge erstellten Brandflaschen sowie Hieb- und Stichwaffen aus ganz einfachen Materialien. Anfang 1945 gelang es sogar, bei der Räumung eines Evakuierungstransportes ein Maschinengewehr in das Lager zu schmuggeln. Aufgabe der Militärorganisation war der Schutz der Häftlinge vor einer Vernichtung des Lagers beim Vormarsch der Alliierten.

Der militärische Vormarsch der Roten Armee im Osten und der amerikanischen Truppen durch Hessen in Richtung Westthüringen Anfang April 1945 ließ die militärischen Planungen konkret werden. Am 2. April lehnte das ILK einen bewaffneten Aufstand noch ab, forderte aber, die Evakuierung durch Todesmärsche zu verzögern. Als am 6. April 1945 46 Häftlinge, die die SS zur illegalen Lagerleitung zählte, ans Tor gerufen wurden, zeigte sich der Widerstand: Das Lager versteckte die Gesuchten vor dem Zugriff der SS.
Als in der Nähe des Lagers Einheiten amerikanischer Panzerkräfte eintrafen, erteilte das ILK am 11. April 1945 um 14.30 Uhr den Befehl zum Aufstand. Die bewaffneten Kampfgruppen der Häftlinge erstürmten das Haupttor, schalteten den Strom im Stacheldrahtzaun ab, besetzten die Bewachungstürme und eroberten Waffen. Um 15.15 Uhr verkündete der Lagerälteste Hans Eiden: „Kameraden, wir sind frei!“
Mit dieser Aktion retteten sie über 20.000 Häftlinge vor der geplanten Vernichtung in den letzten Stunden des Lagers, darunter über 900 Kinder und Jugendliche, die schon zuvor unter dem besonderen Schutz des Lagerwiderstandes standen. Die bewaffneten Häftlinge nahmen etwa 220 SS-Angehörige und andere Nazis gefangen. Am 13. April 1945 übernahm ein Befehlshaber der III. US-Armee das befreite Lager.

Im Ergebnis dieser Selbstbefreiung traten die Häftlinge am 19. April 1945 selbstbewusst zu ihrem Freiheitappell an und formulierten in ihren jeweiligen Sprachen den „Schwur von Buchenwald“. Darin schworen sie: „Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.
Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.“
Dieser Schwur ist das politische Vermächtnis von Antifaschisten in aller Welt bis heute.

 

( Quelle: https://vvn-bda.de/vor-75-jahren-ein-symbolisches-ereignis-die-selbstbefreiung-des-kz-buchenwalds/ )

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