Erinnerung an den Jahrestag der Bücherverbrennung

3. Mai 2017

    Wir lesen aus verbrannten Büchern:
    Am Mittwoch, den 10. Mai 2017, von 17.00 bis 19.00 Uhr
    auf dem Römerberg, an der Gedenkplatte neben dem Brunnen

Am 10. Mai 1933 haben auf dem Römerberg die Nazis Bücher verbrannt. Daran erinnern wir jedes Jahr mit einer Lesung aus den verbrannten Büchern.

Der Terror des Faschismus an der Macht in Deutschland begann unmittelbar nach der Machtübernahme. Zuerst wurde die KPD kriminalisiert, die SPD verboten, ihre Abgeordneten, Funktionäre und Mitglieder verfolgt, eingesperrt, misshandelt und viele von ihnen ermordet. Am 2. Mai 1933 wurden die deutschen Gewerkschaften aufgelöst. Die öffentlichen Bücherverbrennungen waren der Höhepunkt der sogenannten „Aktion wider den undeutschen Geist“, mit der die systematische Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und anderer oppositioneller oder politisch unliebsamer Schriftsteller begann.

„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ (Heinrich Heine, Almansor, 1823)

Dieses prophetische Zitat Heinrich Heines wurde im faschistischen Deutschland blutige Wahrheit. Das Ergebnis ist bekannt: über sechs Millionen ermordete Juden, Abertausende weitere Opfer in den durch die Faschisten errichteten Konzentrationslagern; der Zweite Weltkrieg, in dem insgesamt 65 Millionen Menschen starben, davon 27 Millionen Sowjetbürger, ein zerstörtes Europa.
Die 1945 befreiten Lagerinsassen des KZ Buchenwald leisteten den Schwur: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“. Im Sinne dieses Schwurs stehen wir auf dem Römerberg und lesen aus den verbrannten Büchern.

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