Sie kamen aus mehr als zwanzig europäischen Ländern, aus dem faschistischen Deutschland, aus besetzten und nicht besetzten Regionen. Und sie widersetzten sich der Terrorherrschaft des deutschen Faschismus und dem Krieg. Sie haben für die Werte der Freiheit, des Friedens, der Menschenwürde und der Solidarität gekämpft, ihr Leben riskiert, und zur Befreiung vom deutschen Faschismus beigetragen. Dabei haben sich viele unter ihnen von traditionellen Geschlechterrollen befreit.
Diese Frauen machen Mut für das heutige Auftreten gegen Neofaschismus, Rechtspopulismus, Fremdenhass, Sexismus und Krieg.
Dr. Florence Hervé, französisch-deutsche Autorin, stellt ihr neues Buch vor: „Ihr wisst nicht, wo mein Mut endet“ (2024). Sie war bereits Herausgeberin von „Mit Mut und List“ (3. Aufl. 2023). Sie erinnert an den oft unsichtbaren Frauenwiderstand in Europa, und stellt einige dieser couragierten Widerstandskämpferinnen vor. Sie ist Mitherausgeberin des seit 1979 erscheinenden Taschenkalenders „Wir Frauen“. Als sie 2014 das Bundesverdienstkreuz erhalten sollte, verzichtete sie darauf – u.a. mit dem Hinweis auf eine unzureichende Bekämpfung von Neonazismus und Rassismus sowie auf eine ungenügende Anerkennung des antifaschistischen Widerstands.
Samstag, 28. September 2024, ab 12 Uhr Ort: AWO-Nordzentrum, Eckenheimer Landstraße 93, 60318 Frankfurt
A.N.P.I. feiert die Befreiung vom Faschismus mit einem traditionellen Pasta-Essen und lädt alle antifaschisten Freundinnen und Freunde herzlich dazu ein. Erinnert wird dabei an die Familie Cervi, die am 25. Juli 1943 die Verhaftung Mussolinis mit 380 Kilo Nudeln feierte. Als die Cervi-Brüder aus Campegine, einem kleinen Dorf in der Provinz Emilia, von der Verhaftung des Duce erfuhren, beschafften sie Mehl, nahmen Butter und Käse auf Kredit von der Molkerei und bereiteten Kilo um Kilo Nudeln zu, die sie dann in Milchkanistern an die Dorfbewohner verteilten. Es waren mit Butter und Käse gewürzte Makkaroni.
„An dem Tag, an dem ein Faschist eine Wahl gewinnt, erklärt der Bundespräsident die Begrenzung der Migration zur Obersten Priorität. Nicht den Kampf gegen den Faschismus.“
Erstmals seit 1945 ist es einer im Kern faschistischen Kraft in Deutschland gelungen, in zwei Bundesländern einen Großteil der Stimmen auf sich zu vereinigen.
Antifaschistische Organisation und Politik sind nötiger denn je!
Der AfD ist es in Thüringen zum ersten Mal gelungen, als eindeutig faschistisch dominierte Partei stärkste Kraft in einem Bundesland zu werden. In Sachsen belegt sie mit minimalem Abstand zur führenden CDU den zweiten Platz. Damit ist die von Antifaschist*innen seit langem befürchtete Katastrophe eingetreten. Die Auswirkungen auf die demokratische Zivilgesellschaft und emanzipatorische Projekte werden zweifellos verheerend sein.
Der AfD gelingt unter Führung des Nationalsozialisten Björn Höcke ein entscheidender Schritt zur Macht. Die Niederlage Höckes beim Kampf um das Direktmandat ist dabei nur ein schwacher Trost, zeigt aber, dass gezielte Kampagnen gegen Kandidaten der AfD sinnvoll und erfolgreich sein können. Es bleibt abzuwarten, ob daraus innerparteiliche Verwerfungen oder Konsequenzen folgen.
Dieser Wahlsieg der AfD kommt nicht überraschend, sondern hat sich über Jahre abgezeichnet. Eine wesentliche Ursache dafür ist, dass es der AfD gelungen ist, den rechten Mythos von der Migration als „Mutter aller Probleme“ ins Zentrum der der politischen Debatte zu bringen und sämtliche Themen jenseits der Faktenlage auf den Aspekt der Migration zuzuspitzen. Dies war und ist nur möglich, weil alle relevanten Parteien der Schwerpunktsetzung der AfD folgten. Inhaltlich entsteht in der politischen Arena so ein politischer und rhetorischer Überbietungswettkampf nach rechts. Dieser ist gegen nazistische Parteien logischerweise nicht zu gewinnen.
In den Wahlkämpfen der letzten Monate überwogen eindeutig bundespolitische Themen und die dazugehörigen Forderungen. Lösungsorientierte Ansätze für die sozial- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen kamen in der öffentlichen Debatte nicht zum Tragen. Die ungehemmte Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben geht weiter: immer mehr Reiche werden von Millionären zu Milliardären, während immer mehr Menschen kaum noch ihre Miete bezahlen können und Soziales, Gesundheit, Bildung und Infrastruktur chronisch unterfinanziert sind. Das sichtbare Elend in den Städten wächst. Klimaschutz und Verkehrswende bleiben auf der Strecke.
Statt hier tragfähige Konzepte zu entwickeln, werden seit Jahren rassistische und sozialdarwinistische Ressentiments bedient und dabei bis tief in die Gesellschaft legitimiert. Die weitere Abschottung Europas gegen Menschen auf der Flucht, der schändliche Umgang mit den afghanischen „Ortskräften“, Einführung von Chipkarten statt Bargeld für Geflüchtete oder das Ansinnen von FDP und Union, das sogenannte Bürgergeld (aka Hartz IV) unter das bestehende Existenzminimum zu streichen, sind Ausdruck dessen. Das politische Programm der AfD führt so schon jetzt zur wachsenden Verarmung breiter Bevölkerungsschichten, paradoxerweise insbesondere unter ihren Wählerinnen und Wählern.
Spätestens die Resultate in Thüringen und Sachsen zeigen: es lohnt sich für die anderen Parteien nicht, die Menschenfeindlichkeit der AfD zu übernehmen. Diese Strategie kann und wird keine Erfolge liefern. Statt auf Ausgrenzung gegenüber Geflüchteten und Armen zu setzen, müssen alle demokratischen und emanzipatorischen Kräfte Werte der Solidarität und des Humanismus in den Vordergrund stellen. Dem Aufstieg der AfD als parlamentarischer Ausdruck des Faschismus in der BRD muss eine Politik der sozialen Gerechtigkeit und der Verteidigung der Menschenrechte für alle entgegengesetzt werden.
Die AfD muss auf allen Ebenen bekämpft werden, persönlich, gesellschaftlich, politisch, juristisch! Macht mit bei Aufstehen gegen Rassismus, unterstützt die Kampagne „AfD-Verbot jetzt!“ und werdet zum nächsten Parteitag der AfD Teil von Widersetzen!
Kontakt: presse@vvn-bda.de Mobil |Mobile +49 (0)178 2785958
Die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen sind erschreckend! Sie zeigen einmal mehr, dass wir ein großes Problem haben! Faschisten wie Björn Höcke dürfen in keinem Land der Welt mehr an die Macht kommen. Wir müssen uns vernetzen, gemeinsam auf die Straße gehen und zeigen, dass wir Demokraten in der Mehrheit sind. Lasst uns zeigen, dass Faschismus in Frankfurt, Hessen, Thüringen, Sachsen und in ganz Deutschland keinen Platz hat! Lasst uns zusammen als Demokrat*innen kämpfen! Zuhause, am Arbeitsplatz, im Ehrenamt, in der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Verlieren wir uns nicht im Streit untereinander, sondern lasst uns gemeinsam stark sein gegen den Faschismus! Denn wir haben große Unterschiede und das ist auch gut so, aber die Demokratie eint uns alle. Um diese Meinungsvielfalt in Deutschland zu erhalten, müssen wir handeln! Wir rufen weiterhin alle auf, am Samstag nach Hofheim zur Demo gegen den Landesparteitag der AfD zu kommen! (Samstag, 07.09.24, 7:30 Ambetbrunnen Hofheim) Also kommt mit auf die Straße!
Morgen, 03.09. um 18 Uhr auf dem Paulsplatz.
Bringt gerne Freunde, Familie und Bekannte mit!
Wir freuen uns auf selbstgestaltete Plakate und Pappschilder und natürlich auf euch!