1. März 2018
„Zu Ehren“ der lettischen Legion, die zur nazideutschen Waffen-SS gehörte, finden in Lettlands Hauptstadt Riga alljährlich am 16. März, dem „Tag der Legionäre“, ein Gottesdienst, ein „Ehrenmarsch“ und eine fahnengesäumte Kundgebung statt.
Lettland zählt – wie Estland, Litauen, die Ukraine und Bulgarien – zu jenen osteuropäischen Staaten, in denen die Kollaboration mit der Nazi-Besatzung der Jahre 1941 bis 1945 vielfach verharmlost wird und die Erinnerung an deren Repräsentanten sowie an die mörderischen Organisationen nicht nur staatlich geduldet, sondern auch offen unterstützt wird. Wesentlicher Teil der lettischen SS-Legion waren die lettischen Polizei- und Sonderkommandos, die mit Beginn der deutschen Besatzung zusammen mit der deutschen Wehrmacht, der SS und dem SD tausendfach jüdische Frauen, Männer und Kinder ermordet haben und ebenso weitere Vernichtungsaktionen und Massenerschießungen durchführten. Die lettischen faschistischen Einheiten und Kommandos sind für die Ermordung von 50.000 lettischen Juden verantwortlich.
Der Rigaer „Ehrenmarsch“ ist eine unerhörte Provokation für alle Hinterbliebenen und Angehörigen der Opfer des Terrors der lettischen Polizei- und SS-Verbände, wie auch für die jüdischen, die russischsprachigen und andere Minderheiten im Land. Er steht im Gegensatz zu den Grundwerten der Europäischen Union, deren sonstige Vorzüge der lettische Staat andererseits gerne entgegennimmt. Er ist wegen der damit verbundenen Provokation der Russischen Föderation auch eine Gefahr für den Frieden in Europa.
Mit unserem Protest wenden wir uns gegen die Verherrlichung ehemaliger SS-Verbände und die damit verbundene Missachtung und Verunglimpfung des Andenkens an die Opfer der faschistischen Verbrechen.
Wir dulden keine Verherrlichung des Faschismus
Wir fordern
• Schluss mit der Ehrung der lettischen Waffen-SS
• Schluss mit der Verharmlosung lettischer Kollaboration mit der Nazi-Besatzung
• Meinungs- und Demonstrationsfreiheit für die lettischen Antifaschisten.
Aus diesem Grund demonstrieren wir
am Freitag, dem 16. März 2018, um 17.00 Uhr,
in Frankfurt am Main an der Hauptwache
Aufgerufen zum Protest haben in Europa die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) und in der Bundesrepublik Deutschland die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Der Aufruf mit den Unterzeichner ist hier abrufbar.
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